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Die Eventkultur hat uns alle fest im Griff, Kunst- und Museumsausstellungen sind in hohem Maße inszenierte Ereignisse. In großen Häusern ist der Ausstellungsarchitekt inzwischen genauso wichtig wie der Kurator, und wenn nicht die vermittelnde Einrichtung inszeniert, dann wenigstens der Künstler selbst. Kann man auch einmal einen anderen Blick wagen? Müssen stets die Summe der Exponate und ihre möglichen Beziehungen ausschlaggebend für die Wirkung sein? Könnte das Kunstwerk als solches Ereignis genug sein? Genug, um ihm die Referenz vorübergehender Aufmerksamkeit zu erweisen? Mit der Ausstellung „viermaleins“ wird der Versuch unternommen, den bekannten Raster zu durchbrechen. Es ist eine weitverbreitete Ansicht, dass eine Ausstellung mehrere Exponate zeigen sollte. Oder wenigstens eine raumgreifende Installation. Nun jedoch stellen vier Künstler je eine Arbeit vor. Die Arbeiten kommen erst im Verlauf von vier Wochen zusammen. Es wird also in der ersten Woche nur ein einziges Kunstwerk zu sehen sein, in der zweiten Woche dann ein zweites, und erst nach der vierten Vernissage ist die Ausstellung ‚komplett’. Eine Kunstausstellung wird eigentlich nur einmal eröffnet. Und nicht vier Mal. "Viermaleins" bedeutet eine Hängung im Slow Motion-Verfahren. Das statische Element einer einmal eingerichteten Ausstellung ist bei diesem Konzept minimiert, das Prozesshafte einer Gruppenausstellung kann durch wiederholten Ausstellungsbesuch erlebt werden (wie verändert sich die einzelne künstlerische Arbeit durch andere Arbeiten?). Empfindet man gar das Zusammenspiel aller Arbeiten in der letzten Woche des Ausstellungszyklus als Verlust? Der Anspruch an das jeweilige Werk ist gewiss höher, wenn dieses nicht durch andere Arbeiten ein und desselben Künstlers, nicht durch Arbeiten anderer Künstler gestützt oder kontextualisiert wird. Der mögliche Besucher fragt sich: Rechtfertigt eine einzelne Arbeit einen Besuch? Oder ist so ein Experiment im Zeitalter des (vorgeblichen) Verschwindens des Autors oder der Idee vom Werk lächerlich und überholt? Freitag, 19.11., Einmaleins: Eröffnung mit Sebastian Kuhn 1977 in Krumbach geboren. 1999-2002 Studium der Bildhauerei an der AdBK Nürnberg bei Tim Scott. 2001 Studienaufenthalt in Santiago de Chile bei Francisco Gazitua. 2002 Meisterschüler von Tim Scott. 2003 Studium der Bildhauerei und Kunsterziehung bei Claus Bury. 2005 Symposion "Khora" an der Hiroshima City University, Japan. 2006 1. Staatsexamen. 2006-2007 MA Fine Art in Sculpture an der University of the Arts, London/Wimbledon College of Art, Abschluss mit Auszeichnung (Postgraduiertenstipendium des DAAD für GB). Seit 2007 freischaffend in Nürnberg tätig. 2007 Debütantenförderung des Freistaats Bayern. 2008 Kunstförderpreis des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. 2009 Max-Pechstein-Förderpreis-Stipendium der Stadt Zwickau. 2010 Nürnberg-Stipendium (Förderung kulturellen Schaffens). Freitag, 26.11., Zweimaleins: Eröffnung mit Aldona Kut 1976 in Przemysl, Polen, geboren. 1944-1996 Schule für Modedesign, Krakau, Polen. 1995-2000 Studium Kunsterziehung an der Pädagogischen Akademie, Krakau, Abschluss mit Diplom. 1997-2002 Studium der Malerei an der AdBK Krakau, bei Leszek Misiak, Abschluss mit Diplom. 2001 Socrates-Erasmus-Stipendium für die AdBK Nürnberg. 2001-2003 Studium Bühnenbild an der AdBK Krakau, bei Andrzej Majewski-Kreutz, Abschluss mit Diplomo. 2004-2005 Designerin bei der Fa. Fama, Krakau. 2006-2008 MA Fine Art, Architektur und Stadtforschung an der AdBK Nürnberg. Seit 2008 freischaffend in Nürnberg tätig mit eigenem Modelabel ALDONA KUT. Freitag, 3.12., Dreimaleins: Eröffnung mit Tobias Lehner 1974 in Regensburg geboren. 1998-2003 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Sighard Grille. 2003-2005 Meisterschüler bei Sighard Grille. Lebt und arbeitet freischaffend in Leipzig. Freitag, 10.12., Viermaleins: Eröffnung mit Matthias Wohlgenannt 1975 in Heimenkirchen/Westallgäu geboren. 1999-2003 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Sighard Grille. 2003-2005 Studium an der AdBK München bei Horst Sauerbruch. 2005-2006 Studium an der AdBK München bei Albert Hien. 208 Förderpreis der Dr.Rudolf-Zorn-Stiftung. Seit 2009 Assistent bei Albert Hien an der AdBK München. Lebt und arbeitet in München.

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viermaleins
Kuratoren: Hans-Peter Miksch & Sebastian Kuhn

Künstler: Sebastian Kuhn, Aldona Kut, Tobias Lehner, Matthias Wohlgenannt