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Wade Guytons Kunstwerke werden dem maschinellen Zufall überlassenen. Ein Tintenstrahldrucker von Epson re-produziert vornehmlich in Schwarz und Graustufen gehaltene, ungegenständliche Kompositionen. Kreise, Quadrate, Streifen, übergroße Typographie ohne Serifen. Die Abstraktion, die der Künstler mit standardisierten Schreib-, Zeichen- und Druckprogrammen am Computer vornimmt, wird durch die qualitativen Schwankungen der Drucktechnik forciert: Risse, Faltungen, einmal mehr, einmal weniger Farbe auf der Leinwand, Sättigungsprobleme und Fehlstellen – die Autorschaft verwischt sich mit jedem Druckvorgang neu. Wade Guytons Werke, die der Künstler häufig in Form von orts- und raumspezifischen Installationen präsentiert, lassen an die Produktionsästhetik von Jackson Pollock denken. Aber schon die Wahl seiner Mittel nimmt Abstand von einem puristischen Malereidiskurs: vorgefertigte Bildträger, deren maximale Breite durch die Normen der Industrie vorgegeben ist, sowie durch und durch regulierte Computerprogramme und Farbvariationen, die sich den Entscheidungen des Künstlersubjekts mehr oder weniger entziehen. Wade Guyton webt ein Netz an Referenzsystemen, das sich auf die "echte" Welt beziehen muss, um in dieser auch Bestand zu haben. Für seine Ausstellung im Grafischen Kabinett der Secession entwickelt der Künstler neue Arbeiten.

Wade Guyton, geb. 1972 in Hammond, Ind. (US), lebt und arbeitet in New York City (US).

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Wade Guyton
Zeichnungen für ein kleines Zimmer