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Walter Stöhrer wurde 1937 in Stuttgart geboren. Sein Vater, selbst als freischaffender Maler tätig, förderte schon früh die ausgeprägte zeichnerische Begabung des Sohnes. Nach einer Ausbildung zum Werbegrafiker verdiente er seinen Lebensunterhalt als Pressezeichner sowie durch den Verkauf von Landschaftsbildern und Blumenstillleben. Ab 1956 studierte Stöhrer an der Kunstakademie Karlsruhe, ab 1957 in der Klasse von HAP Grieshaber. Ende der 1950er Jahre begann er, seine Arbeiten auszustellen. 1960 siedelte er nach Berlin über. 1962 fand in der Kellergalerie im Darmstädter Schloss die erste Einzelausstellung statt. 1964 erhielt er den Kritikerpreis der Stadt Berlin, 1971 den Will-Grohmann-Preis der Berliner Akademie der Künste und 1976 von derselben Institution den Berliner Kunstpreis. Seit 1986 war Stöhrer Professor an der Hochschule der Künste in Berlin, nachdem er schon zwei Jahre zuvor zum Mitglied der Akademie der Künste berufen worden war. Er starb im April 2002 im Schleswig-Holsteinischen Scholderup.

Die im Sprengel Museum Hannover gezeigten Gemälde Walter Stöhrers stammen fast alle aus den späten 1990er Jahre, der letzten Schaffensphase des Künstlers. Stöhrers spontane Malerei, die stets an der menschlichen Figur festhielt, zeichnet ihn vor vielen modischen Strömungen der Zeit als radikalen Einzelgänger aus. Sein Werk, das in Hannover 1998 in einer großen Retrospektive des Kunstvereins präsentiert wurde, gipfelt zum Ende der 1990er Jahre in einer Folge von großen Figurenbildern, in denen sich das spontane malerische Vermögen des Künstlers ebenso zeigt wie die komplexe Spannung zwischen Intuition und Kalkül. Sie sind eine geradezu hymnische Beschreibung menschlichen Lebens. Stöhrers Beschwörung der bewegten menschlichen Figur feiert unser irdisches Dasein in seiner größten Schönheit.

Die Präsentation der Werke entsteht in enger Kooperation mit der Walter-Stöhrer-Stiftung in Scholderup.

Pressetext

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Walter Stöhrer
Vita Nova. Neun Gemälde aus den 1990er Jahren