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Die Freunde der Kunstmuseen Krefeld e.V. (ehemals Fördererkreis für das Kaiser Wilhelm Museum e.V.) blicken mit der Jubiläumsausstellung Zugaben auf eine 30jährige Sammlungsgeschichte zurück. Es war von Beginn an das erste Ziel des Vereins angesichts knapper städtischer Kassen dem Museum mehr Spielraum beim kontinuierlichen Ausbau der Sammlung zu ermöglichen. Im Unterschied jedoch zur 1997 gegründeten Heinz und Marianne Ebers-Stiftung, die sich ausschließlich der Unterstützung dieser essentiellen Museumsaufgabe widmet, verbindet der Verein der Museumsfreunde den Kunstankauf mit einem breit angelegten Förderkonzept, das in nahezu alle Bereiche der Museumsarbeit hineinreicht. Es umfasst Ausstellungsprojekte und Publikationen ebenso wie Kunst- und Architekturvermittlung oder den Bereich der Restaurierung. Beim Erwerb von Kunstwerken werden die Freunde seit rund vier Jahren durch den Fond Wirtschaft engagiert sich unterstützt.

1984, nur ein Jahr nach ihrer Gründung, haben die Museumsfreunde die ersten Kunstwerke erworben. Sechs Aquarelle (1977/78) von Gerhard Richter bildeten den Grundstein für eine mittlerweile auf rund 150 Werke angewachsene Sammlung, die den Bestand der Kunstmuseen Krefeld ideal ergänzt und nun im Museum Haus Lange in einer repräsentativen Auswahl vorgestellt wird. Ein besonderes Gewicht kommt dem Werk des Malers Sigmar Polke zu. Zahlreiche grafische Arbeiten aus den Jahren 1967 bis 2002 geben einen profunden Einblick in sein gesamtes Schaffen. Gemeinsam mit der Kulturstiftung der Länder und der Kunststiftung NRW konnte 2006 das große Gemälde Im Westen nichts Neues, Himmelstoß (2004/05) erworben werden, das zu den Highlights der Kunstmuseen Krefeld zählt. In seiner durchaus politischen Orientierung wird ihm in der aktuellen Präsentation eine der jüngsten Erwerbungen gegenübergestellt: Das farbenprächtige und monströse Werk Eric and Dylan (2011) des argentinischen Malers Fabian Marcaccio ruft den Amoklauf an der Columbine High School in Littleton, Colorado vom 20. April 1999 in Erinnerung.

Wichtige Werke von Künstlern wie Thomas Schütte, Harald Klingelhöller, Zvi Goldstein oder Hermann Pitz markieren einen Schwerpunkt der Kunst der 1980er und frühen 1990er Jahre. Ihnen sind in der Ausstellung minimalistische Positionen seit den 1960er Jahren gegenüber gestellt, namentlich Skulpturen und Gemälde von Carl Andre, David Rabinowitch und Alan Uglow. Das Spektrum der Sammlung umfasst ferner einen großen Bestand an zeitgenössischer Grafik, fotografische Arbeite (Candida Höfer, Thomas Ruff / nicht in der Ausstellung) sowie Videokunst, beispielsweise die Großprojektion Eight von Teresa Hubbard und Alexander Birchler.

Zur Ausstellung ist im Kerber Verlag, Bielefeld/Berlin ein ausführlicher Sammlungskatalog mit zahlreichen, großformatigen Abbildungen und Kurztexten von Beate Ermacora, Martin Hentschel, Thomas Janzen und Sabine Röder erschienen.

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ZUGABEN
SAMMLUNG FREUNDE DER KUNSTMUSEEN KREFELD
MUSEUM HAUS LANGE

Künstler:
Karin Mamma Andersson . Carl Andre . Richard Deacon . Ludger Gerdes . Zvi Goldstein . Teresa Hubbard & Alexander Birchler . Hubert Kiecol . Harald Klingelhöller . Fabian Marcaccio . Bruce Nauman . Claes Oldenburg . Blinky Palermo . Hermann Pitz . Sigmar Polke . Norbert Prangenberg . David Rabinowitch . Gerhard Richter . Thomas Schütte . Alan Uglow

Kuratoren:
Martin Hentschel