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Vom 15. September bis 31. Dezember 2011 wird die Lyon Biennale zum elften Mal stattfinden. Zu diesem besonderen Erlebnis zeitgenössischer Kunst werden erneut mehr als 170.000 Besucher erwartet. Rund 60 Künstler aus aller Welt, jedoch hauptsächlich aus Europa, Afrika und Lateinamerika, werden an vier verschiedenen Orten - La Sucrière, Bullukian Stiftung, Museum für zeitgenössische Kunst und T.A.S.E.-Fabrik - auf 14.000 qm Ausstellungsfläche ihre Werke zeigen. Der Titel der diesjährigen Lyon Biennale, "A terrible beauty is born", stammt aus einem Gedicht des berühmten irischen Dichters W. B. Yeats, "Ostern 1916". Die Ausstellung wird von der jungen argentinischen Gastkuratorin Victoria Noorthoorn realisiert und zählt mit ihrem innovativen Konzept zu einem Highlight im internationalen Kulturkalender 2011.

Statement der Gastkuratorin, Victoria Noorthoorn: "Für die Realisierung der 11. Lyon Biennale - historisch betrachtet eine Autorenbiennale - habe ich beschlossen, wie ein Künstler zu arbeiten: inmitten der Dunkelheit herumzutasten, die vielleicht heller wird, wenn ich voranschreite, vielleicht auch nicht, von Punkt zu Punkt, und Arbeit zu Arbeit, mich an meinen Obsessionen, Intuitionen und Ängsten orientierend, und an den Spuren, Anhaltspunkten und Provokationen, die die teilnehmenden Künstler entlang meines (also unseres) Weges geworfen haben. Ich habe gearbeitet und bin gereist, damit diese Ausstellung all das auf einmal tut: die Ungewissheit der Gegenwart und nahen Zukunft zu thematisieren, und die Bedingungen des Künstlers und Unerlässlichkeit der Kunst zu besprechen, während gleichzeitig die Tür für Zweifel, Widerspruch, Ratlosigkeit, Veränderung und Bewegung offen gelassen wird. Dies ist eine Ausstellung, die u.a. von folgenden Überzeugungen und Fragen herrührt:

1) Die Vorstellungskraft ist das grundlegende Medium der Erkenntnis. Wir alle können Oscar Wildes berühmte Sinnsprüche nachempfinden: "Die Funktion des Künstlers ist es, zu erfinden, nicht aufzuzeichnen.", "Der höchste Genuss der Literatur ist es, das nicht Existente zu erfassen.", und "Das, wofür ich plädiere, ist die Lüge in der Kunst." Sprich, Kunst verlangt eine Distanz von der Wirklichkeit, um als solche zu bestehen - als künstliche Konstruktion - um die Komplexität des Realen auf eloquente Weise aufzugreifen.

2) Die Vorstellungskraft erlaubt dem Rationalen und Irrationalen eine produktive Koexistienz. Diese kann in der Kunst erreicht werden durch die Verknüpfung und sogar die Unvereinbarkeit von sehr unterschiedlichen Methodologien, seien es rationale (z.B. die Rückkehr zu modernen Ideen aus den Wissenschaften und Enzyklopädien) oder irrationale (z.B. das Wiederkehren zur Mystik, Phantasmagorie, Halluzination, Delirium, dem Spiel, Zufall und der Aufgabe).

3) Die Vorstellungskraft ermöglicht dem Einzelnen Risiken einzugehen, Grenzen auszuweiten, und mit oder ohne intellektueller Rigorosität die Gesten und Gebräuche zu erkunden, welche ihm oder ihr erlauben Alternativen zur Gegenwart zu präsentieren, also ein alternatives System der Utopie zu erschaffen. ...

CV Victoria Noorthhoorn: Victoria Noorthoorn lebt und arbeitet als unabhängige Kuratorin in Buenos Aires. Sie war Projektkoordinatorin für das internationale Programm der MoMA, New York, sowie Assistenzkuratorin am Drawing Center, New York und Kuratorin der Malba-Costantini-Stiftung in Buenos Aires. Sie hat frei an zahlreichen kuratorischen Projekten in Buenos Aires, Santiago de Chile, Sao Paulo, Galicia, New York, Cali und Porto Alegre mitgearbeitet. 2004 hat sie die Dauerausstellung der neuen Abteilung des National Museum of Fine Arts Neuquén (2004) konzipiert und kuratiert und war 2006 leitende Kuratorin der 29. Pontevedra - Kunstbiennale in Spanien. Sie wirkte mit bei der 52. Venedig Biennale (2007) bei der Präsentation des argentinischen Künstlers León Ferrari - dem späteren Gewinner des Goldenen Löwen - und kuratierte "Beginning with a Bang! From Confrontation to Intimacy" und eine Ausstellung zu argentinischer Gegenwartskunst 1960 - 2007 an der Americas Society, New York, neben anderen Projekt en. In 2008 beteiligte sie sich an der kuratorischen Umsetzung des 41. Salón Nacional in Cali, Kolumbien - eine Veranstaltung mit 17 Ausstellungen lokaler Kuratoren. Sie gewann zusammen mit dem Künstler und Kurator Camilo Yáñez den internationalen Wettbewerb um die künstlerische Leitung der 7. Mercosul Bienniale (Porto Alegre, 2009). Gemeinsam luden sie acht lateinamerikanische Künstler ein, um sieben Ausstellungen sowie die Lehr-, Redaktions- und Radioprogramme zu organisieren.

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11. Lyon Biennale
Une Terrible Beauté Est Née / A Terrible Beauty Is Born
Kurator: Victoria Noorthoorn
Künstler. Direktor: Thierry Raspail

Gabriel Acevedo Velarde, the arctic perspective initiative, Zbynek Baladran, Ernesto Ballesteros, Lenora de Barros, Hannah van Bart, Eduardo Basualdo, Samuel Beckett & Daniela Thomas, Erick Beltran, Diego Bianchi, Guillaume Bijl, Pierre Bismuth, Arthur Bispo do Rosario, Katinka Bock, Ulla von Brandenburg, Fernando Bryce, Francois Bucher, John Cage, Augusto de Campos, Marina de Caro, Center for Historical Reenactments - directed by Gabi Ngcobo, Virginia Chihota, Robbie Cornelissen, Julien Discrit, Marlene Dumas, Morton Feldman, Robert Filliou, Stano Filko, Aurelien Froment, Alberto Giacometti, Milan Grygar, Joana Hadjithomas & Khalil Joreige, Arturo Herrera, Michel Huisman, Jessica Hutchins, Yun-fei Ji, Christoph Keller, Lucia Koch, Eva Kotatkova, Robert Kusmirowski, Luciana Lamothe, Moshekwa Langa, Kemang wa Lehulere, Christian Lhopital, Laura Lima, Jarbas Lopes, Jorge Macchi, Cildo Meireles, Alex Mlynarcik, Laurent Montaron, Bernardo Ortiz, The otolith group, Sarah Pierce, Jose Alejandro Restrepo, Tracey Rose, Alexander Schellow, Gabriel Sierra, Elly Strik, Neal Tait, Javier Téllez, Barthelemy Toguo, Erika Verzutti, Judi Werthein, Lynette Yiadom-Boakye, Hector Zamora