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Wiedereröffnung des Museums für Angewandte Kunst Frankfurt: 26. April 2013

Es ist die Zeit Galileo Galileis und Johannes Keplers. Englische Kaufleute gründen eine erste dauerhafte Siedlung in Nordamerika, zugleich beginnt in Lateinamerika der wirtschaftlich Niedergang der iberischen Kolonialmächte. Während sich Japan gegenüber der gesamten Welt verschließt, öffnet sich das China der Ming-Dynastie für den Handel mit der Welt. Das Osmanische Reich wird sich in diesem Jahrhundert weit nach Norden ausbreiten, nach Süden erstreckt es sich bis nach Ägypten, Arabien und Persien. Die Welt ist in Bewegung. Der Handel boomt, auch wenn schon bald der Dreißigjährige Krieg ausbrechen wird. Etwa 650 Objekte aus dieser Zeit und aus den unterschiedlichsten Ländern hat das Museum für Angewandte Kunst in seinen Beständen. Vom Trinkhorn aus Island bis zum Firstziegel in Löwenform aus China, vom den Pokalen und Kelchgläsern aus Venedig und Nürnberg bis zum Pulverhorn aus Mogulindien. All diese Stücke gilt es zu vereinen, ihnen ihre Geschichte(n) zu entlocken und in einem Nebeneinander zu präsentieren. An diesem Beispiel zeigt sich exemplarisch die Auflösung einer linear-chronologischen, den Stilen und Jahrhunderten gewidmeten Ausstellungsform zugunsten eines globalen Blickes auf die Welt, in diesem Jahr auf den Zeitraum um das Jahr 1607.

Zusammengestellt aus allen Sammlungsbereichen des Museums für Angewandte Kunst von den KustodInnen und KuratorInnen Prof. Dr. Klaus Klemp, Dr. Eva Linhart, Dr. Sabine Runde, Dr. Stephan von der Schulenburg und Dr. Heidrun Zinnkann.