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Die 6. Internationale Foto-Triennale Esslingen 2004 bringt unter dem Titel “Recherche – entdeckt! Bildarchive der Unsichtbarkeiten” Arbeiten von international bekannten Documenta- und Biennaleteilnehmenden sowie noch jungen Künstlerinnen und Künstlern in der Villa Merkel und dem benachbarten Bahnwärterhaus zusammen. Sechzehn Positionen aus acht Ländern werden vorgestellt und durch ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet, das an zahlreichen Orten in der Stadt Esslingen zu Entdeckungen regionaler Kunst einlädt. Wohl kaum etwas existiert auf der Welt in größerem Überfluss als Fotografien. Sie sind in unserem Alltag omnipräsent. Bisweilen werden sie von (fast) jedem unter uns selbst produziert, etwa als Erinnerungs- oder Urlaubsbilder. Mehr oder weniger bewusst konsumieren wir sie täglich in großer Zahl als Abbildungen zum Beispiel in Zeitschriften oder im Internet. Die an der 6. Internationalen Foto-Triennale Esslingen 2004 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler verbindet, dass sie nicht das Ein{elbild in den Vordergrund rücken. Sie interessieren sich alle für Zusammenhänge in Serien, wenn auch unter verschiedenen Aspekten. Vergleichende Untersuchungen von Bildern aus verschiedenen Archiven wie dem eines Bombenentschärfers, des dänischen Militärs oder einer Firma für Einfamilienhausporträts aus dem Flugzeug kommen zum Zuge. Ebenso Bilder, die einem kriminalistischen Interesse folgen oder solche, die kulturelle Randzonen wie das Bikerleben darstellen. Auch – vielleicht heimlich aufgenommene – Fotos aus Privatsphären sind zu sehen neben Ausblicken in weite, schattenlose Landschaften. „Recherche – entdeckt!“ unterscheidet nicht zwischen digitaler und klassischer Fotografie, auch nicht zwischen selbst gemachten und gefundenen Bildern. Es geht um das Bild, um Bilderstrecken und darum, wie diese Bedeutung – oft hinter den visuellen Oberflächen liegend – transportieren. „Wir können lernen, hinter die Bilder zu schauen“, sagt der Fotograf und Sammler Wilhelm Schürmann. Es lohne sich, zu verstehen, warum Bilder gemacht worden seien. “Recherche – entdeckt!” ist gleichermaßen offen gegenüber Dimensionen und Fragen globaler Bildverwertungen und der eher lokal zu definierenden Tatsache, dass die Lesbarkeit von Bildern immer abhängt vom Kontext und dem Ort ihres Auftauchens aber auch von der visuellen Kompetenz der Betrachtenden. Den Besucherinnen und Besuchern der 6. Internationalen Foto-Triennale Esslingen 2004 erschliesst sich ein kompakter und dennoch vielfältiger Parcours rund um Bildwelten, der eine Auseinandersetzung mit den Bildern unseres Alltags anstösst, vertieft und hinterfagt. Die die Foto-Triennale begleitende Publikation im Revolver Verlag, Frankfurt/Main, hat einen sehr ausführlichen Bildteil, ihre Texte (von Wolfgang Ullrich, Noemi Smolik, Ludwig Seyfarth und Andreas Baur) steuern Beiträge zum theoretischen Diskurs bei. Sie ist Lese- und Bilderbuch in einem. Pressetext

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6. Internationale Foto-Triennale Esslingen 2004
Recherche – entdeckt!
Bildarchive der Unsichtbarkeiten
Kuratoren: Andreas Baur, Ludwig Seyfarth, Marko Schacher

Teilnehmende KünstlerInnen:
The Atlas Group (gegründet 1999 durch Walid Ra´ad, *1967 in Chbanieh, Libanon)
Guillaume Bijl (*1946 in Antwerpen)
Monika Brandmeier (*1959 in Kamen)
Willie Doherty (*1959 in Derry, Nordirland)
Olafur Eliasson (*1967 in Kopenhagen)
Hamish Fulton (*1946 in London)
Charles Gaines (*1944 in Charleston, South Carolina)
Daniela Keiser (*1963 in Neuhausen am Rheinfall, CH)
Jochen Lempert (*1958 in Bonn)
Bettina Lockemann (*1971 in Berlin)
Peter Piller (*1968 in Fritzlar)
Richard Prince (*1949 in der Panama-Kanal-Zone)
Martha Rosler (*1943 in New York)
Ed Ruscha (*1937 in Omaha, Nebraska)
Erik Steinbrecher (*1963 in Basel)
Ralf Weißleder (*1962 in Hamburg)