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Das Ausstellungsprojekt nimmt zwei Hochphasen des sozialen Widerstands in der Türkei, den 1. Mai 1977 sowie die Gezi-Proteste 2013, als Ausgangspunkte. Reflektiert werden die ästhetischen Besonderheiten von Selbstdarstellungen, Repräsentationen sowie von Kommunikationsprozessen sozialer Bewegungen im öffentlichen Raum. Unter Berücksichtigung der sozialen, ökonomischen und kulturellen Dynamiken, die jene sozialen Bewegungen seit den 1968ern bis in die heutige Zeit beeinflussen, werden deren Kontinuitäten, Besonderheiten und Anknüpfungspunkte untersucht.

Ein wichtiger Faktor, der diese unterschiedlichen Schauplätze zusammenfügt, sind die Formen der Erinnerung: Schwindet der Widerstand, sorgen zurückgebliebene Plakate, Graffiti, Parolen oder Rhythmen dafür, dass das Erlebte ästhetisch präsent bleibt. Eingespeist in das kollektive Gedächtnis rufen diese Formen des Widerstands lebhafte Bilder hervor.

In der Ausstellung werden dokumentarische Momentaufnahmen vom sozialen Widerstand im öffentlichen Raum mit künstlerischen Reflexionen kontextualisiert. Mit Fotografie, Video, Installation, Malerei, Plakatkunst und Archivmaterial wird der Versuch einer assoziativen Dokumentation unternommen.

Das Projekt begreift sich als künstlerisch – wissenschaftlicher Rechercheprozess. Statt eines linearen Geschichtsverständnisses und dessen Repräsentation, werden die seit den 1968ern bis in unsere heutige Zeit entstandenen Brüche, Ereignisse, Verflechtungen, unerwartete Neuerungen sowie die sich hieraus manifestierenden künstlerischen und politisch-ästhetischen Kodierungen in den Vordergrund gerückt und zur Diskussion gestellt.

Ergänzend zur Ausstellung erscheint eine Publikation (ISBN: 978-3-938515-59-4) mit wissenschaftlichen, künstlerischen und literarischen Beiträgen in Wort und Bild.

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