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A Passion for Drawing.
Die Sammlung Guerlain aus dem Centre Pompidou
11.10.2019 - 26.01.2019

Eröffnung 10.10. 2019 18:30 Uhr

Kurator: Elsy Lahner, ALBERTINA

Zeitgenössische Zeichnung ist die große Leidenschaft des Sammlerpaares Florence und Daniel Guerlain. Die ALBERTINA ermöglicht als erstes Museum im deutschsprachigen Raumeinen umfassenden Einblick in die Highlights ihrer Sammlung.

Seit Mitte der 1980er-Jahre haben Florence und Daniel Guerlain eine umfangreiche Sammlung mit Werken internationaler Künstlerinnen und Künstler aufgebaut. Ihre Passion hat zu einer der weltweit renommiertesten Sammlungen für zeitgenössische Zeichnung geführt, in der viele der wichtigsten Künstlerinnen und Künstler vertreten sind. Seit 2007 wird von ihrer Stiftung jährlich der renommierte Prix de dessin verliehen. 2012 übergaben die beiden einen Großteil ihrer Werke als Schenkung an das Centre Pompidou in Paris.

Die ALBERTINA zeigt zwanzig künstlerische Positionen aus der Sammlung Guerlain, welche die Besonderheiten der Zeichnung im 21. Jahrhundert vermitteln und repräsentativ für den aktuellen Diskurs stehen. Erneut widmet sich die ALBERTINA der Zeichnung als der heute vielleicht innovativsten und offensten Form der bildenden Kunst.

Noch nie war Zeichnung so facettenreich und divers wie heute. Noch nie wurden so viele unterschiedliche Formate und Techniken angewendet, noch nie wurde die Gattung in so viele Richtungen weitergedacht und neu definiert. Künstlerinnen und Künstler entwickeln und nutzen eigene Methoden, um ihre Themen zum Ausdruck zu bringen: Tinte wird aus Wurzelbier extrahiert, Zeichnungen werden durch Bienenwachs gezogen, der Zeichengrund wird mit einem Schleifgerät bearbeitet. Das Zeichnen auf Papier ist längst keine Grundbedingung mehr. Es kann genauso gut auf der Wand gezeichnet oder die Linie statt mit dem Bleistift aus Draht gezogen werden. Formal ist alles möglich: von zart und akribisch bis gestisch-expressiv, von abstrakt-geometrisch bis fotorealistisch.

Inspiriert sind die Zeichnungen von Konstruktionsplänen und Architekturskizzen ebenso wie von Kinderbuchillustrationen, Comics oder Graffiti. Sie schöpfen aus der Kultur- und Kunstgeschichte oder ziehen Bildmaterial aus Fernsehen, Internet und Zeitungen als Vorlage heran. Das Zeichnen ermöglicht es Künstlerinnen und Künstlern, andere Perspektiven und Wege zu erforschen, um komplexe Gedanken zu übersetzen, Eindrücke festzuhalten oder Geschichten zu erzählen.

Speziell für die Ausstellung der ALBERTINA hat Nedko Solakov seine Wandzeichnungen Albertinadoodles realisiert. Damit verlässt er die Ebene des Papiers und begreift den realen Raum als Heimat seiner Figuren. Mit schwarzem Marker ausgeführt, finden sich seine Figuren als unerwartete und ironische Kommentare zu Raum und Situation auf Wänden und in Ecken, um dort von Betrachterinnen und Betrachtern entdeckt zu werden.

KünstlerInnen: Mark Dion, Marcel Dzama, Marcel van Eeden, Catharina van Eetvelde, Jana Gunstheimer, Erik van Lieshout, Robert Longo, David Nash, Cornelia Parker, Joyce Pensato, Chloe Piene, Pavel Pepperstein, Javier Pérez, Anne-Marie Schneider, Kiki Smith, Nedko Solakov, Renie Spoelstra, Aya Takano, Sandra Vásquez de la Horra, Jorinde Voigt