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Mit Abraham David Christian (*1952, DE) setzen wir unsere viel beachtete Ausstellungsreihe fort, in der wir Werke von Künstlern zeigen, deren Anfänge im Unfeld der ersten Generation von Konzeptkunst liegen.

Abraham David Christian hat sich nach seinen fulminanten Auftritten auf der Documenta 5 und 7 bewusst dieser Öffentlichkeit entzogen. Konzentriert treibt und entwickelt er seither seine künstlerischen Ideen weiter, die er selber auch „als Vehikel auf dem Weg in die Freiheit, in die Unabhängigkeit“ bezeichnet. Seine Skulpturen und Zeichnungen lassen sich deshalb auch als geistige Werkzeuge verstehen, die den aktiven Betrachter mit auf den Weg zu einer ganz spezifischen Welt-, Kunst- und Selbsterkenntnis mitnehmen.

Abraham David Christian bezeichnet sich als Reisender, als einer, der in der Welt zuhause ist. Und als dieser kehrt er wie ein Nomade immer wieder an dieselben Orte zurück, nach New York, Düsseldorf und Hayama, einem kleinen Dorf in Japan. Also dorthin, wo sich auch seine Ateliers befinden. Dorthin, wo er in höchster Konzentration seinen Reflexionen über die Welt Form verleiht. In ihnen überlagern und durchdringen sich ADC’s Begegnungen mit den verschiedenen Kulturen und Systemen. Wobei sein Augenmerk auf das Verbindende fällt, auf die grossen Fragen, auf die existenziellen menschlichen Erfahrungen.

Das wird deutlich, wenn man seinen Arbeiten begegnet. Obwohl die in unserer Ausstellung gezeigten Bronzeskulpturen „HAYAMA“ klein sind, wirken sie monumental, leiten sich ihre Formen doch von architektonischen Motiven wie rhythmisierten Stelen oder Säulen ab, wie sie in fast allen Kulturen verwendet werden. Elementar ist auch das Motiv des Kreises in den Graphitzeichnungen „NINE“, 2011. Seine Arbeiten wirken deshalb oft wie in Raum und Zeit aufgehobene materielle Verdichtungen, wobei die verwendeten Materialien Bronze, Graphit oder Papier sowohl für die Dauer wie das Flüchtige, das Fragile stehen. Die äussere Gestalt der Bronzen und Zeichnungen ist einfach nachvollziehbar. Und während sich das Auge ruhig einer Form entlang tastet verwickelt sich der Geist unmittelbar in ein Gespräch über sich und die Welt, über Form und Inhalt.

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Abraham David Christian