FILIALE Berlin

Brunnenstrasse 188-190
10119 Berlin

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artists & participants

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Eröffnung: Freitag, 1. Juni 2007, 18 - 21 Uhr

Die Ausstellung stellt in Deutschland bisher wenig gezeigte internationale Positionen aktueller nicht gegenständlicher Malerei vor. Im Diskurs der Malereigeschichte wurde und wird hier das Bild als solches thematisiert - allerdings in Folge der Rezeption der Moderne unter veränderten Vorzeichen. Nicht zuletzt hat sich >jene Malerei, die sich vom Gegenstand abgewendet und auf sich selbst zu bewegt hat, klar gemacht, dass sie nicht mehr in Opposition zur Repräsentation steht. (…) Aber es geht um mehr. Jede Malerei muss sich als post-postmoderner Wahrnehmungscontainer und als Forschungsinstrument verstehen. Abstrakte Malerei spiegelt sich stärker denn je im Licht Neuer Medien, und angesichts deren gemorphten Oberflächen, den irre aufgepixelten Raumverschränkungen und dem darin eingebauten Surrealismus, expandiert ihre gesteigerte Eindrucksfähigkeit gerade in eine andere Richtung. Und das ist interessant< (Klaus Merkel >The Forest and the Zoo< 2006)

Joanne Greenbaums konzeptueller Ansatz sind komplizierte verwirrende Zeichensysteme und Zahlenreihen, die sich mit farbigen Flächen zu komplexen fantastischen Kompositionen verbinden. Ihre Malerei wurde in der Ausstellung >The Triumph of Painting; Abstract America< Saatchi Gallery, London 2006, erstmals in Europa einem großen Publikum vorgestellt.

Leo de Goede nutzt Schichtholzplatten als Bildträger, deren Maserung er in lockerer Malbewegung folgt. Auf dem schlierigen Farbauftrag liegt ein Muster von gespiegelten wellenförmigen Schablonenfiguren entstanden aus abgeklebten und herausgeschnittenen Farbschichten. >Eine fremde Welt, die aus der Natur das Künstliche destilliert und Natur als das von jeher Abstrakte begreift< (Klaus Merkel, ebd.)

Organische Strukturen nutzt auch Hanspeter Hofmann. Er lässt Linien, unregelmäßige Kreisformen und amorphes Geflecht auf seinen Gemälden schweben. Das Bildgefüge erscheint als Ausschnitt eines Ganzen, das weit über die Leinwand hinausgeht. Teils arbeitet Hofmann mit schwarzen Bildgründen, die mit Farbe durchsetzt sind, teils wirken seine Gemälde wie zarte Aquarelle, wenn er schimmernde Farben verwendet, die sich je nach Betrachterstandpunkt und Lichteinfall verändern und Bewegung und Dynamik erzeugen. Er setzt Bildfragmente bereits vorhandener Werke in neue Bilder ein, die er mit Hilfe von Diaprojektionen oder Zeichnungen vorbereitet. Im Laufe des Entstehungsprozesses verändert er diese jedoch in die eine oder andere Richtung. Er versteht seine Malerei nicht als >pure Lust am Malen, sondern als eine Form des Denkens<

Perry Roberts ist bisher eher bekannt für großformatige Wandmalereien, die auf das Wesentliche reduziert das Verhältnis Bild – Architektur, Bild - Raum thematisierten. 2006 zeigte er in der Icon Gallery, Birmingham, Videoprojektionen, in denen Architektur - speziell aus den Sechziger Jahren, und Tageslicht im zeitlichen Ablauf zu abstrakten filmischen Kompositionen gerinnen. In der Berliner Ausstellung werden aktuelle farbintensive Bilder vorgestellt. Deren sperrige Farbigkeit kündigte sich 2006 mit zwei monumentalen Wandmalereien im MARTA in Herford an.

Einzig Emilio Perez hat eine Generation später angefangen. Auch seine Bilder gründen auf einer ausgefeilten aufwändigen Technik, die im Ergebnis ein visuelles Feuerwerk hervorbringt, das zwischen dem Drogen inspirierten Werk Henri Michaux´ und grandiosem freestyle Graffiti oszilliert. Das abstrakte All over der Windungen und Spiralformen erzeugt einen Kosmos subjektiver Assoziationen auf Seiten des Betrachters.

Leo de Goede, geb.1958 in Rotterdam, lebt in New York, US Joanne Greenbaum, geb. 1953 in New York, lebt in New York, US Hanspeter Hofmann, geb. 1960 in Glarus, lebt in Basel, CH
Emilio Perez,geb. 1972 in New York, lebt in Brooklyn, US Perry Roberts, geb. 1954 in Newcastle-upon-Tyne, UK, lebt in Antwerp, B

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Galerie Conrads FILIALE Berlin zeigt
abstract 2.0

mit Leo de Goede, Joanne Greenbaum, Hanspeter Hofmann, Emilio Perez, Perry Roberts