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ABY WARBURG - Bilderatlas Mnemosyne – Das Original

10. März bis 25. Juli 2021

In den 1920er Jahren entwickelte der Kunst- und Kulturwissenschaftler Aby Warburg (1866–1929) seinen Bilderatlas Mnemosyne, der wiederkehrende visuelle Themen, Gesten und Muster von der Antike über die Renaissance bis zur Gegenwartskultur nachzeichnet.

Aby Warburg studierte die Wechselwirkungen von Bildern aus verschiedenen Epochen und kulturellen Kontexten. Er entwickelte den Bilderatlas Mnemosyne, um die Einflüsse der Antike auf die Renaissance und weit darüber hinaus bildlich darstellbar zu machen. Der Bilderatlas bestand in seiner letzten Version aus 63 großen schwarzen Tafeln, auf denen Warburg fotografische Reproduktionen von Kunstwerken aus dem Mittleren Osten, der europäischen Antike und der Renaissance neben zeitgenössischen Zeitungsausschnitten und Werbeanzeigen anordnete. In den Jahren vor seinem Tod 1929 experimentierten Warburg und seine engsten Mitarbeiterinnen Gertrud Bing und Fritz Saxl mit Form und Funktion des Bilderatlas. Ihr Ziel war eine Publikation, die für die Diskussion zwischen Expert*innen ebenso wie für das breitere Publikum gedacht war. Im Entstehungsprozess entwickelte sich der Atlas zu einem Erkenntnisinstrument.

«Ich will lieber mit den Adlern irren, als mit den Würmern Recht haben?»
Aby Warburg

Warburgs Methode setzte neue Maßstäbe: Sie bestand darin, kanonisierte Bilder neu anzuordnen und sie Epochen übergreifend zu betrachten; sein Projekt überschritt die Fachgrenzen zwischen Kunstgeschichte, Philosophie und Anthropologie und war grundlegend für die aktuellen Disziplinen der Bild- und Medienwissenschaften. Heute bietet sein Umgang mit dem Bildgedächtnis Inspiration und alternative Routen durch eine von visuellen Medien bestimmte Realität.

«Der liebe Gott steckt im Detail.»
Aby Warburg