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Das Von der Heydt-Museum Wuppertal widmet Adolf Erbslöh (1881-1947) eine umfassende Ausstellung, die die Rolle des Künstlers als Avantgardemacher beleuchtet. Denn der aus Wuppertal stammende Erbslöh war es, der die Künstler vor und nach dem Ersten Weltkrieg als Freund förderte, zunächst die Münchner Szene mit Marianne von Werefkin, Alexej Jawlensky, Franz Marc, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter. Sie bildeten eine explosive Gruppe von Individualisten, die er als engagierter Organisator und Mediator zusammenhielt und ihr den Weg zu verschiedenen Ausstellungen in renommierten Museen ebnete. So kam es schon in den 1910er Jahren zu Ausstellungen in (Wuppertal- )Elberfeld, in der Ruhmeshalle in (Wuppertal-)Barmen und anderen bedeutenden Kunstorten des Rhein-Ruhrgebietes. Dabei halfen dem weltgewandten Erbslöh seine Kontakte zu den führenden Museumsdirektoren seiner Zeit, zu Richart Reiche, zu Friedrich Fries und zu Karl Ernst Osthaus.

Im ständigen engen Kontakt und Austausch mit den führenden Künstlern seiner Zeit, als ruhender Pol im Epizentrum der Moderne, entwickelte Erbslöh seinen eigenen Malstil eher bedächtig. Stets um eine intensive Reflexion seines eigenen Tuns bemüht, erarbeitete er, ausgehend von einem farbglühenden Expressionismus, in dem die Freundschaft zu Jawlensky erkennbar wird, über einen moderaten Kubismus in den 1920er Jahren, einen ganz eigenen Duktus, in dem trotz aller Nüchternheit und neuen Sachlichkeit ein eigenes zeitgenössisches Naturempfinden spürbar wird. Seine Porträts, Stillleben und Landschaften verbinden die Leuchtkraft der Farbe mit einem klar strukturierten, räumlichen Bildaufbau und machen sie zu harmonischen Werken voller verborgener Rhythmik.