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Aino Kannisto zählt zu den bedeutendsten zeitge- nössischen Künstlern Finnlands. Sie inszeniert und konstruiert ihre fotografischen Bilder, auf denen sie uns Szenenbilder vor Augen führt, die aus der sie umgebenden Welt herrühren. Sie sind aber auch beeinflusst von Literatur, Kino und Fotografie. Des- halb sind sie vorrangig Innenbilder, die aus ihrer Erinnerung auftauchen oder aus Tag- und Albträumen entstammen. Mit ihrer Kunst reagiert Aino Kannisto auf ihre Existenz. Ihre Bildwelten werden bewusst aufgebaut und komponiert. Und sind bei aller schein- baren Lebenswirklichkeit fiktiv. Aino Kannisto er- läutert, dass sie selbst die Personen in ihren Bildern spielt. Dennoch seien ihre Bilder keine Selbst- porträts, eher die von Ich-Erzählerinnen. »Meine Bilder sind Phantasien, ich repräsentiere eine Atmosphäre oder Stimmung durch die fiktiven Personen. Phantasie ist eine Möglichkeit, über Emotionen zu sprechen.« Und so werden in den kalkulierten Bildausschnitten von geordneten, alltäg- lichen Lebenswelten unterschiedliche menschliche, zumeist melancholische Seinszustände ansichtig. Die fiktiven Personen ziehen sich ganz offenkundig aus ihren Umgebungen zurück. Sie sind ganz und gar bei sich. Dabei kündet ihr Körper von mensch- lichen Emotionen, mal von Introspektion, Konzen- tration, Absorption, mal von Eros, auch von Aggres- sion, mal sogar von der Angst vor dem Untergang. Die Bilder ziehen uns an, nehmen uns gefangen und verstören uns, weil wir während der Betrachtung so ganz offenkundig in privateste Sphären eindringen, deren visueller Ausstrahlung wir uns wiederum nicht entziehen können.

Aino Kannisto 1973 in Espoo geboren 2001 Master of Arts, Department of Photography, University of Art and Design, UIAH, Helsinki Lebt und arbeitet in Helsinki, Finnland

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Reihe Lebenswirklichkeit:

Aino Kannisto