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Alex McQuilkins Videodebut “Fucked” war bereits am ersten Abend der Armory Show in New York 2002 ausverkauft, sorgte für Aufregung und ließ die junge Künstlerin auf die amerikanische Kunstszene los. In Europa hatten ihre Ausstellungen etwas andere Nebeneffekte: In Belgien musste sie eine schriftliche Erklärung ihrer Volljährigkeit abgeben, nachdem ihr Video versehentlich als Kinderpornografie konfisziert worden war.

Zum ersten Mal in Deutschland präsentiert Ulrike Adler die Video- und Fotoarbeiten von Alex McQuilkin in ihrer ersten Einzelausstellung „Tragically Sweet“, in der McQuilkin ab dem 3. September in der Frankfurter Galerie Adler provoziert, tanzt und blutet. Die 24jährige Amerikanerin spielt selbst die Charaktere in den meisten ihrer Geschichten, in denen sie Dramatik und Erfahrung der amerikanischen Jugendkultur erforscht.

Selbst erst kürzlich dem Teenager-Dasein entwachsen, richtet McQuilkin ihre Kamera nostalgisch auf sich selbst und die romantisch-bildhafte Mentalität, die mit der Pubertät so eng verwachsen ist. „Die Jugend ist eine Zeit, in der wir uns erlauben, beeinflusst zu werden – in der Rockstars unbeugsame Götter sind. Alles fühlt sich unmittelbar und ungefiltert an, auch wenn es das gar nicht ist.“ sagt die junge Künstlerin. Drastisch aber zugleich auch subtil zeigt McQuilkin, dass sich Realität und Imagination häufiger mischen, als uns bewusst ist. Vor einem Kurt-Cobain-Poster tanzt sich ein Mädchen in Extase, während ein anderes mit blutigen Mullbinden und besudeltem Schmuck um die Handgelenke in einem Vogue-würdigen Selbstmord ihr eigenes Spiegelbild bewundert.

McQuilkin spielt mit einer Ästhetik, die sich zwischen Pseudo-Hardcore und Pop-Punk Musikvideos und der mädchenhaften Welt aus rosa Schleifen und Spitzen. Die Arbeiten der jüngsten Künstlerin im Programm der Galerie Adler sind visuelle Repräsentationen von bekannten Symbolen und Charakteristiken: Der Hüftschwung als weibliche Wettkampfwaffe, Sex als heimlicher Chauvinismus und übertriebene Selbstinszenierung als Pseudo-Sinnlichkeit.

Trotz der brisanten Inhalte bleibt das Interesse der Künstlerin im Bildhaften, in den Bildern selbst: unterstrichen von den Filmstills auf ihren Videos dient deren Inhalt schließlich nur dazu, den Blick des Betrachters zu schärfen. McQuilkin überquert die Grenzen: das Romantische oder Triviale kippt plötzlich um und wird dramatisch und tragisch. Die junge Künstlerin weckt in ihren Videoarbeiten Gefühle, deren Beben bis tief ins Mark zu spüren ist.

Pressetext

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Alex McQuilkin "Tragically sweet"