Alex Tennigkeit PHOENIX- Life Reloaded

Die Galerie Jette Rudolph praesentiert die erste umfassende Einzelausstellung der jungen Kuenstlerin Alex Tennigkeit (geb. 1976 i. Heilbronn), die bei Silvia Baechli und Andreas Slominski an der Akademie der Bildenden Kuenste in Karlsruhe studierte und seit 2002 in Berlin lebt.

Die Ausstellung traegt den Titel "PHOENIX- Life Reloaded" und zitiert das Selbstportraet der Kuenstlerin in verschiedenen Rollen: so in der zentralen Blickachse als schicksalsbestimmende und mit Schwertern bewaffnete Amazone, die sich maechtig vor einer lodernden Feuerbrunst aufbaut. Es sind grossformatige Malereien, die in ihrer Strategie des Bildaufbaus an das Sampling verschiedener Motivvorlagen auf Filmplakaten erinnern aber auch an die intermediale Verknuepfung von Bild und Raum, wie sie in der Kunstgeschichte am Beispiel barocker Altarretabel oder Deckenbilder begegnet. Das Bild "So Fly- Lil´ Birdy" greift genau diese Konzeption auf und spielt mit der Parallele christlicher Symbolik (Phoenix) und aktuellen Insignien der Macht (Lamborghini). Ein anderes Mal begegnet uns die Künstlerin auf einer kleineren Arbeit (Oel/Karton), mit dem Titel "River Of Sorrow", worin sie wie in ihren Zeichnungen mit der Idee diverser ineinandercollagierter Koerperfrahmente spielt. Collagen, wie sie heute aus Anzeigen der Werbung und Partyflyern aber auch vom Kult mittelalterlicher Reliquienschreibe vertraut sind. In der Arbeit der Kuenstlerin jedoch erhalten die Fragmente dank der Kombination mit ornamentartig ins Bild eingeflochtenen Texten eine besondere symbolische Aufladung, um somit die scheinbare Attraktivitaet des Bildes tendentiell zu unterwandern.

Die bildhaften Projektionen der Malerei und Zeichnung erweitert Alex Tennigkeit stets durch installative Elemente oder Objekte. Ein zum Stilleben verstummtes Lagerfeuer mit skulpturalem Charakter am Eingang der Galerie assoziiert die Stimmung von Tod und Vergaenglichkeit und wird von einem Textband aufgenommen, welches langgestreckt ueber die rote Kabinettwand sich spannend dem Betrachter Formeln moralischer Lebensweisheiten für den taeglichen Ueberlebenskampf im Zivilisationsdschungel vermittelt: (..."you can do it even if you fell, I brought my ass back from the depth of hell" ,Ice T).

So konstruiert wenn nicht gar inszeniert die Kuenstlerin im Kontext eines komplexen Referenzsystems ihre hoechst individuelle Ikonographie, die auf vertrauten Zeichen und Symbolen basiert, welche eine kunsthistorische oder heraldische, mythologische oder christliche, soziologische oder autobiographische Konnotation in sich tragen koennen. Mittels der Integration ihres Portraets schafft sie einen bedeutungsschwangeren Kosmos und konfrontiert das Bild mit Zitaten von Film- und HipHopSongs inhaltlich moralischer Eindringlichkeit. Liebe und Tod, Technik und Naturgewalten vollfuehren in den buehnenartigen Projektionen A.T.s einen heroischen wie existentiellen Kampf um die Instanzen von Glaube und Wahrheit, Emotion, Macht und Identitaet.

Alex Tennigkeit (Kurzbiographie)

2004: PHOENIX- Life Reloaded, Galerie Jette Rudolph, Berlin (S); Artissima, Turin/ I (m. Galerie Jette Rudolph); BERLINERLISTE. Messe für aktuelle Kunst (m. Galerie Jette Rudolph, Berlin); "DE- REALIZE Karlsruhe", Badischer Kunstverein Karlsruhe (G); "TAKE CARE", Columbus Art Foundation im Kunsthaus Hamburg (G); Greener Pastures Gallery, Toronto/ CAN (G); "subversiv, sexy und stilvoll- malerei heute", Galerie im Stadtmuseum Jena (G); 2003: "Oh so random", Alex Tennigkeit und Marcus Sendlinger, Galerie Jette Rudolph, Berlin (S); "Junges Forum", Guardini Galerie und Stiftung Berlin (Kuration: Nina Mücke) (G); "Bang Bang Berlin", Bergstübl Projekte, Berlin (G); "KSC", Alex Tennigkeit, Cornelia Brintzinger, Nicole Bianchet, Autocenter, Berlin (G); "Wheeling", Cell, London/ GB (G); "Mixed Media", Columbus Art Foundation, Ravensburg (m. Marcus Sendlinger) (S); "SEVEREAL", restitution, Berlin (G) Pressetext

Alex Tennigkeit "PHOENIX- Life Reloaded"