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19.11.2022 - 15.01.2023
SOFT OPENING am Samstag, 19.11.2022 von 11.00 bis 18.00 Uhr

ALFRED HABERPOINTNER | HANS KUPELWIESER | TOMAK | WOLFGANG WIEDNER | OTTO ZITKO

ALFRED HABERPOINTNER

1966 * in Ebenau bei Salzburg
1980–1984 Fachschule für Bildhauerei in Hallein (AT)
1985–1991 Universität für Gestaltung Linz (AT)
1990 Förderpreis der Hochschule für Gestaltung Linz (AT)
1995 Arbeitsstipendium des Landes Salzburg in Paris (FR)
1997 Theodor-Körner-Preis zur Förderung von Wissenschaft und Kunst
2001 Förderpreis des Landes Oberösterreich

Alfred Haberpointner befreit sich von der handwerklich geprägten naturalistischen Holzbildhauerei und führt diese zu einem zeitgenössischen Ausdruck.

Am Ende stehen…keine komplizierten Formen mehr, nur einfache, die dann in der Oberfläche so durchgestaltet und aufgefächert sind, dass sie sich mit dem Raum verzahnen. Textur würde ich als Versuch beschreiben, in einer Materialität, einem vorhandenen Stück Holz etwas lesbar zu machen. Die Textur, soweit ich das in meiner Auffassung verstehe, ist nichts anderes als eine Spur…. Es ist der Versuch, dem Material eine neue Erscheinungsweise angedeihen zu lassen, das Aussehen so weit zu verändern, dass eine neue gestalterische Situation daraus resultiert. (Alfred Haberpointner)

HANS KUPELWIESER

1948* in Lunz am See/NÖ
1970-1973 Graphische Lehr-Versuchsanstalt, Wien
1976-1982 Hochschule für Angewandte Kunst, Wien
1995 Professur an der TU Graz, Institut für Zeitgenössische Kunst

Charakteristika des Bildhauers, Grafikers und Fotografen Hans Kupelwieser sind seine Verwendung unterschiedlichster Materialien und Medien, deren Funktionen er untersucht. Ausgehend von der Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte selbst, mit Readymades ebenso wie mit Industrieprodukten oder jenen der Alltagswelt wird sowohl Materialität wie Funktionalität in Form, Bedeutung und linguistischer Auslotung hinterfragt.. Die Entstehungsprozesse unterliegen oftmals Zufallsprinzipien, die Kupelwieser bewusst nutzt. So überschreitet er sukzessive scheinbar vorgegebene Grenzen im skulpturalen Materialbereich, lässt seine Arbeiten schweben, macht sie begehbar oder täuscht Funktionen vor.
Dabei begegnen wir neuen Erkenntnissen oder optischen Phänomenen, wie unerwarteten Spiegelungen, dem Lesen struktureller Spuren in Fotogrammen oder der Frage, wie Gegenstände zu autonomen Bildern werden, womit Hans Kupelwieser unsere Wahrnehmung differenziert.

TOMAK

1970* in St. Veit an der Gölsen
ab 1995 „die Angewandte“ Wien

Die Naturwissenschaften prägen TOMAKS Arbeiten, seine Gemälde zeigen technisch, wissenschaftlichen Darstellungen oder anatomische Lehrtafeln. Der sich als Anti-Künstler verstehende TOMAK sucht rastlos nach tragfähigen Bildern für das Ausgesetztsein des Menschen und den Wandel der Gesellschaft.

Als Künstler setzt man sich aus, das ist definitorisch gemeint. Man darf sich nicht ausnehmen, wenn man es ernst meint. Verletzungen muss man als Künstler in Kauf nehmen, sie sind als Teil der Forschung zu sehen. Die Abstraktion des Medizinischen verwende er, um psychologische Zustände zu fassen. “Im Gesicht zeichnet sich mein Leben ab, und so zeichne ich dem Leben ab”. In seine Bilder baut er sich selbst mit ein, entblößt bis aufs Fleisch. Wer sehen will, will nicht geschont werden, heißt es bei Nietzsche “Die furchtbaren und fragwürdigen Dinge darstellen, ist selbst schon ein Instinkt der Macht und Herrlichkeit am Künstler: er fürchtet sie nicht! Es gibt keine pessimistische Kunst. Die Kunst bejaht. Hiob bejaht.”
(Wolfgang Haas)

WOLFGANG WIEDNER

1953 * in Feldbach
1973 – 79 Akademie der bildenden Künste Wien

Wolfgang Wiedners sensible Aufzeichnungen der eigenen Umgebung, öffnen sich auch zu surreal anmutenden Bildkonzeptionen, in denen die bekannten Gegenstände in streng angeordneten Formationen über der realistisch gemalten Landschaft schweben. Er isoliert dabei bestimmte Bildelemente, multipliziert sie ähnlich wie man es aus der Pop-Art kennt und fügt sie zu neuen Kompositionen zusammen.
Wiedner schafft es dabei den emotionalen Gehalt des Motives zum Ausdruck zu bringen. Wie in der Tradition der Stilllebenmalerei werden die einzelnen Gegenstände gleichsam porträthaft wiedergegeben. Der „Stimmungsimpressionist“ macht aus einem unscheinbaren Objekt eine besondere Situation. Oft ist es dabei die eigene Sehnsucht und die subjektive Emotionalität, die diese einfachen Sujets zu außergewöhnlichen Orten macht. Wiedner gelingt es eindrucksvoll diese Stille und Beschaulichkeit ohne jegliches Pathos wiederzugeben.
(Günther Holler-Schuster)

OTTO ZITKO

1959 * in Linz
1977–1982 Universität für angewandte Kunst Wien
1996 Msgr.-Otto-Mauer-Preis
2004 Preis der Stadt Wien für bildende Kunst
2017 Kulturpreis für bildende Kunst des Landes Oberösterreich

Als Otto Zitko Ende der 80er Jahre zu malen aufhörte, hatte dies keinen Manifestcharakter – nach dem Motto „auch für mich ist die Malerei tot“; es bedeutete dies nicht die Abwendung von der Malerei und deren scheinbare Überwindung, sondern in dieser Entscheidung firmierte sich paradoxerweise der selbstkritisch geläuterte Grund, nur so Malerei weiter treiben zu können: nämlich im Verfolgen der Linie. Es ging dem Künstler nicht um einen Graphismus als fundamentalistische Ideologie nach aller Malerei, sondern Zitko bedient sich des langen Wegs der Linie (Titel einer Zeichnung von 1987), um eine Spur vor aller Malerei zu hinterlassen. Seine Priorität setzte er in das Zeichnen, welches ihm die aktuelle Form des Malens ist, in die fließend fortlaufende Linie, schließt aber aus, damit der konventionellen Malerei eine endgültige Absage zu erteilen.
(Herbert Lachmayr)