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Alfred Kornberger wurde am 3. Juli 1933 in Wien geboren. Bereits während seiner Lehrlingsausbildung zum Lithografen besuchte Kornberger Kurse für Malen und Zeichnen an der Wiener Volkshochschule.

1952 trat er schließlich in die Meisterklasse Robin Christian Andersens an der Akademie der bildenden Künste ein. Während des Studiums bereiste Kornberger Europas Zentren der modernen Kunst. Ein Stipendium der UNESCO ermöglichte ihm sogar einen einjährigen Studienaufenthalt in Thailand.

Kornberger sicherte sich seine Existenz anfänglich noch als Werbegrafiker. Gleichzeitig führte der Maler seit 1958 ein großes Atelier in der Währingerstraße im 18. Wiener Gemeindebezirk, das Alfred und seiner Frau gleichzeitig als Wohnung diente. Die öffentlichen Aufträge für Kunst-am-Bau wurden zu einer weiteren Einnahmequelle. So gestaltete Kornberger in den 1960er Jahren eine Reihe von Wiener Häuserfassaden mit monumentalen Glasmosaiken und Sgraffiti.

Als 1971 Sohn Christian geboren wurde, verlegte die Familie ihre Wohnung aus dem Atelier in ein Haus in unmittelbarer Nähe. Die Arbeitsräumlichkeiten dienten nun ausschließlich dem Schaffensprozess des Künstlers. Oft lud Kornberger dazu mehrere Modelle gleichzeitig zu sich ein, die für ihn posierten und ihn inspirierten. Das Atelier war jedoch nicht nur der künstlerischen Arbeit gewidmet, sondern es wurde auch zum beliebten Treffpunkt für Künstler und Kunstinteressierte aus der Umgebung, die hier einen Ort der Feste und Sinnesfreuden vorfanden.

Kornberger scheint sein Leben, teils exzessiv, in vollen Zügen genossen zu haben. Dies drückt sich auch in den Bildern dieser Schaffensperiode aus.

In den 60er Jahren hatte sich Kornberger noch mit dem Kubismus eines Picasso oder Braque auseinandergesetzt oder sich der surrealistisch anmutenden „metaphysischen“ Malerei eines Giorgio de Chirico angenähert. Abstrakte Tendenzen hinterließen nur kurzweilig ihre Spuren. Schließlich findet Kornberger zu seiner eigenen künstlerischen Sprache, die durch ihre Lebendigkeit besticht und den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Der weibliche Akt wird zu seinem Hauptmotiv. Immer und immer wieder findet Kornberger eine neue Variation den nackten Frauenkörper auf der Leinwand festzuhalten. Sein Werk reiht sich damit ein in die große österreichische Tradition körperbetonter Kunst, die von Egon Schiele bis Alfred Hrdlicka reicht.

Vor seinem Tod im Jahr 2002 konnte der, unter anderem von seinem wilden Lebenswandel geschwächte, Künstler auf ein Oeuvre zurückblicken, das über 1300 Ölgemälde und eine nicht minder große Zahl an Zeichnungen und Aquarellen umfasst.