press release only in german

Alfred Resch arbeitet in und mit verschiedensten Medien; die technischen Kompetenzen aus seiner vielseitigen beruflichen Ausbildung weiß er gezielt künstlerisch zu transformieren.

Von Elektronik und Nachrichtentechnik bleibt die Faszination der Datenübertragung, von der Architektur die stete Auseinandersetzung mit dem Raum. „Gespeicherte Energien“ nennt der „Künstler, Designer, Erfinder, Forscher, Bastler und Spieler“ Alfred Resch als ein Interessens- und Arbeitsfeld, unter vielen anderen. Jedenfalls steht das Licht - als Metapher, als Geschwindigkeit, als Speicher von Vergangenem, als universale Energie, aber einfach auch in seiner Form als Leuchtkraft der Farbe - im Zentrum seines künstlerischen Interesses. Einmal taucht es spielerisch in Drahtbündeln und Installationen auf, ein anderes Mal ist es ästhetischer Träger weit reichender Reflexionen im naturwissenschaftlichen Kontext.

Resch arbeitet mit den Schwankungen, dem Wechselspiel zwischen einfach und komplex, nah und fern, greifbar und ungreifbar, verdichtet und unmittelbar, das ganz Große und das ganz Kleine, das Sichtbare und das Verborgene, das Eindeutige und das Rätselhafte, der Raum und die Fläche. Das ganz Große steht neben dem ganz Kleinen. Die Fläche wird zum Raum, der Raum zur Fläche. Der Raum ist einmal der Raum der Kommunikation zwischen Du und Ich, zwischen Kunstwerk und Betrachter. Oder es ist der inkommensurable Raum des Weltalls, aus dessen Blickwinkel, von oben und weit weg sozusagen, die Erde wieder flach erscheint.

Innerhalb dieser gegensätzlichen Begriffsfelder erarbeitet Resch sich ein Instrumentarium der künstlerischen Reflexion. Das, und da gehört tatsächlich viel Mut dazu, immer in ästhetischer Balance präsentiert wird, als Synthese der Gegensätze, als komplexes Spiel aus einfachen Grundelementen, das im besten Moment angehalten wird. Solche präzisen Balancen empfinden wir als schön. Schön, das hat in der Gegenwartskunst oft etwas Abwertendes, zu lange war die Kunst im Schönen verhaftet, als dass man jetzt sich ein Schönes noch unbedarft zu genießen traute. Aber so einfach ist es bei Alfred Resch ohnedies nicht.

Dr. Astrid Kury, Präsidentin der Akademie Graz über Alfred Resch (Auszug)