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Die Reihe der Kunstprojekte in der Synagoge Stommeln wird 2019 von dem in New York lebenden Künstler, Filmemacher und Architekten Alfredo Jaar fortgesetzt.

Die Synagoge im Pulheimer Ortsteil Stommeln ist eine der wenigen Synagogen, die während der Pogrome 1938 nicht beschädigt wurden. Um ihrer Bedeutung gerecht zu werden und eine breite Öffentlichkeit auf den historischen Ort aufmerksam zu machen, wurde 1991 das Kunstprojekt Synagoge Stommeln ins Leben gerufen. Seitdem lädt die Kulturabteilung der Stadt Pulheim einmal im Jahr einen Künstler oder eine Künstlerin ein, eine Arbeit zu realisieren, die eine enge Wechselbeziehung mit dem Raum eingeht. Bekannte Künstler wie Jannis Kounellis, Richard Serra, Rebecca Horn und Rosemarie Trockel haben sich mit dem Raum und seiner Geschichte auseinandergesetzt. Besondere Aufmerksamkeit erfuhren auch die außergewöhnlichen Installationen von Mischa Kuball, Gregor Schneider und Walid Raad. 2019 wird nun der in Chile geborene und in den USA lebende Künstler Alfredo Jaar mit seiner Arbeit „Lament of the Images“ (2002/2019) den Raum der Synagoge bespielen.

Alfredo Jaar (* 1956 in Santiago de Chile) greift in seinen Arbeiten häufig politische, soziale oder humanitäre Themen auf. Mit seinen Foto- und Lichtinstallationen wie mit seinen Aktionen im öffentlichen Raum hinterfragt er nicht nur die zunehmend abstumpfende Wirkung der alltäglichen Bilderflut auf den Einzelnen und die Gesellschaft, sondern auch seine eigene Position als Bildproduzent. „Bilder sind niemals unschuldig“ – so sagt der Künstler selbst. Dabei setzt er immer wieder auf das Medium Licht: Licht als zentrales Element der Fotografie, als philosophische Kategorie und poetische Metapher; Licht als Erleuchtung, Blendung und Leerstelle.

Alfredo Jaar wurde immer wieder zu bedeutenden internationalen Ausstellungen eingeladen, so zur documenta in Kassel (1987, 2002), zur Biennale in Venedig (1986, 2007, 2009, 2013) und zur Sao Paulo-Biennale (1987, 1989, 2010). Er hatte u.a. Einzelausstellungen im New Museum of Contemporary Art, New York, in der Whitechapel Gallery, London, im Museum of Contemporary Art, Chicago und im Moderna Museet, Stockholm. Zudem war er an bedeutenden Gruppenausstellungen, unter anderem im Museum für Moderne Kunst, Frankfurt (2012), im Stedelijk Museum, Amsterdam, (2014) und im Lenbachhaus, München (2017) beteiligt. Seine Werke sind in den Sammlungen großer Museen zu finden, etwa im Guggenheim Museum New York, der Tate Gallery in London und dem Centre Pompidou in Paris. Im Oktober 2018 wurde er mit dem 11. Hiroshima Art Prize ausgezeichnet.