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Alicja Rogalska: From Ground to Horizon
Temporary Gallery—Centre for contemporary art

November 13, 2021–February 13, 2022

Das Schaffen von kollaborativen Situationen, Prozessen und Aktionen definiert die künstlerische Praxis von Alicja Rogalska. Häufig arbeitet sie mit Menschen zusammen, die in prekären wirtschaftlichen Kontexten leben. So entstanden bereits Arbeiten mit AktivistInnen, ForscherInnen, WanderarbeiterInnen, Menschen, denen die Staatsbürgerschaft entzogen wurde, mit Pflegekräften, StraßenmusikerInnen, juristisch ausgebildeten AsylbewerberInnen, Jungbauern, Volksgesangsgruppen und vielen mehr. Aus diesen Interaktionen entstehen temporäre Kollektive, die auf der Grundlage einer gemeinsamen Lebenssituation, Klasse, politischen Überzeugung oder eines Engagements für gesellschaftlichen Wandel gebildet werden. Die in den kollektiven Prozessen entstandenen Videos, Bilder und Objekte stellen die Momente der Handlungsfähigkeit, Rebellion und Solidarität in den Vordergrund. Die Logik des Kapitalismus hinterfragend versuchen sie, einen Raum für die Vorstellung anderer, gerechterer Lebensmöglichkeiten zu schaffen.

Die Ausstellung von Alicja Rogalska in der Temporary Gallery, Zentrum für zeitgenössische Kunst in Köln, kuratiert von Aneta Rostkowska, ist Rogalskas erste Einzelausstellung in Deutschland. Sie präsentiert Kunstwerke aus den Jahren 2011 bis 2021. Das immersive landschaftsähnliche Ausstellungsdesign wurde von Mateusz Okoński entwickelt. Die Präsentation wird begleitet von einem umfangreichen öffentlichen Programm, darunter eine Aktion im öffentlichen Raum, ein KünstlerInnengespräch, eine Führung, eine Lesung, ein Vortrag über sozial engagierte Kunst sowie ein Wellnesstag für Kölner StadtaktivistInnen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website oder in unserem Newsletter.

Die Ausstellung entsteht mit Unterstützung des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.

Sie ist Teil des Jubiläumsprogramms beuys 2021.

Der Flyer zur Ausstellung enthält einen begleitenden Text von Tirdad Zolghadr.

Alicja Rogalska, in Polen geboren, ist als interdisziplinäre Künstlerin international tätig und lebt in London und Berlin. In ihrer forschungsorientierten Praxis beschäftigt sie sich mit sozialen Strukturen und dem politischen Subtext des Alltäglichen. Meist arbeitet sie in spezifischen Kontexten, in denen sie im Kollektiv mit Anderen Situationen, Performances, Videos und Installationen entwickelt, um gemeinsam nach emanzipatorischen Ideen für die Zukunft zu suchen. Rogalska hat einen Master in Kulturwissenschaften der Universität Warschau und einen MFA in Bildender Kunst vom Goldsmiths College, wo sie derzeit als Doktorandin im Fachbereich Kunst tätig ist. Ihre Werke waren zuletzt an folgenden Orten zu sehen: Kunsthalle (Bratislava, 2021), Kunsthalle Wien (Wien, 2020–2021), OFF Biennale (Budapest, 2020–2021), Tabakalera (San Sebastián, 2020), VBKÖ (Wien, 2019), Art Encounters Biennale (Timișoara, 2019), Tokyo Photographic Art Museum (Tokio, 2019), Biennale Warszawa (Warschau, 2019), Museum of Modern Art (Warschau, 2019), Kyoto Art Centre (Kyoto, 2019) und Muzeum Sztuki (Łódź, 2019). Aktuell hat Rogalska eine Künstlerresidenz der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Essex (2019–2021) inne und ist Fellow des Berliner Künstlerprogramms 2020 des DAAD. Zu ihren letzten Künstlerresidenzen gehören: City of Women Festival (Ljubljana, 2019), Stuart Hall Library (London, 2019), PARADISE AIR (Matsudo, 2018), Copenhagen International Theatre (Kopenhagen, 2018), MuseumsQuartier (Wien, 2018) und IASPIS (Stockholm, 2017).