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Galerie Max Hetzler zeigt mit Always There eine Gruppenausstellung in zwei Teilen. Gezeigt werden ausschließlich graue Bilder von Haluk Akakçe, André Butzer, Günther Förg, Mark Grotjahn, Arturo Herrera, Sarah Morris, Frank Nitsche, Albert Oehlen, Yves Oppenheim, Richard Phillips, Michael Raedecker, Anselm Reyle, Kay Rosen, Kelley Walker und Christopher Wool.

Die Farbe Grau ist für Künstler seit dem 15. Jahrhundert eine besondere Quelle der Inspiration bis hin zu zeitgenössischen Künstlern wie Jasper Johns, Gerhard Richter oder Brice Marden. Die Neutralität der Farbe bietet eine Möglichkeit in der Abwesenheit von Farbigkeit frei mit Formen zu experimentieren – ein solches Vorgehen ist zurückhaltend und vieldeutig zugleich. Niemals ist Grau nur eintönig, es könnte daher als die subtilste aller Farben bezeichnet werden.

In Always There sondieren die Künstler das große Potential dieser achromatischen Farbe auf unterschiedlichste Art und Weise. Das weite Spektrum der ausgestellten Bilder schöpft die große Vielfalt kompositorischer und stofflicher Konzeptionen aus. Es reicht von der Umwandlung der Farben in Grautöne, die beispielsweise Richard Phillips in seinem Gemälde Chastity (2007) vornimmt, über einen Verschleierungseffekt in Albert Oehlens nüchterner Auswahl tonaler Werte bis hin zur Verwendung explizit fühlbarer Materialen und Texturen wie Arturo Herreras Filz, Günther Förgs Blei, Michael Raedeckers Stickereien und Haluk Akakçes Holzrelief. Durch das Vermeiden von Farbenreichtum und die Entscheidung für das so genannte neutrale Grau legen diese Künstler die Betonung auf das von ihnen verwendete Material. Die scheinbare Einengung wandelt sich in eine unerschöpfliche Fülle von Möglichkeiten. Förg, Butzer, Oehlen und Herrera lassen regelmäßig Serien von grauen Arbeiten auf solche mit farbigen folgen. Raedecker hingegen reduziert die Farbpalette seiner Bilder häufig um die graue Skala gänzlich auszuschöpfen. In Christopher Wools Bildern werden wir Zeuge der Modifizierung von Schwarz und Weiß durch die faktische Verflüssigung von Grau. Hier entwickelt sich eine Spannung aus Linien die erst aufgetragen und anschließend vom Künstler wieder ausgelöscht werden. In Kelley Walkers kürzlich entstandenen Ziegelstein-Bildern führen subtile mechanisch reproduzierte Pixelstrukturen und andere Elemente zu einer Übereinanderschichtung von grafischen Strukturen. Die Entscheidung für Grau bei Kay Rosen illustriert eine sparsame Verwendung von Farbe, die der ebenfalls reduzierten Sprache in ihren Bildern entspricht, die das Motiv ihrer Gemälde bildet. Für Frank Nitsche ist Grau eine vertraute Farbe. In seinem Bild EGO-01-2008 ergeben sich aus der Komposition von monochromen Flächen und anderen abstrakten Elementen komplexe symbolische Bewegungen. Farbexperimente sind die Basis der Arbeiten von Sarah Morris, Yves Oppenheim und Mark Grotjahn. Jeder von ihnen stellte für diese Ausstellung Gemälde in Grautönen zur Verfügung. In Anselms Reyles Untitled (2008) ergibt sich die Komposition aus vertikalen Farbbahnen, die sich mit gleichgroßen Streifen aus Siegelglas und Silberfolie abwechseln.

Always There stellt unterschiedlichste Techniken in Grau nebeneinander und schafft einen Rahmen, in dem diese Nichtfarbe analysiert, definiert und letztlich auch dekonstruiert wird. Begleitend zur Ausstellung wird ein illustrierter Katalog mit einem Essay der Kunsthistorikerin Gudrun Inboden erscheinen.

Always There I: 8. – 29. März Haluk Akakçe, Günther Förg, Mark Grotjahn, Sarah Morris, Frank Nitsche, Yves Oppenheim, Anselm Reyle, Kelley Walker

Always There II: 4. – 26. April André Butzer, Arturo Herrera, Albert Oehlen, Richard Phillips, Michael Raedecker, Kay Rosen, Christopher Wool