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Die Pinakothek der Moderne widmet dem Schaffen der Künstlerin Amelie von Wulffen (geboren 1966 in Breitenbrunn/Oberpfalz, lebt und arbeitet in Berlin) eine umfassende Ausstellung. Rund 20 Gemälde auf Leinwand, 60 Arbeiten auf Papier, Mobiliar sowie ein Film machen von Wulffens freies Verständnis von Malerei deutlich.   Nach Ausstellungen im Centre Pompidou, Paris, im Kunstmuseum Basel, im Kunstverein Düsseldorf und im Aspen Art Museum ist die Münchner Ausstellung die erste Retrospektive der Künstlerin in einem Museum in Deutschland.   Bekannt wurde Amelie von Wulffen mit Bildcollagen, bei denen sie Malerei mit eigenen und gefundenen Fotografien kombinierte. Es entstanden geheimnisvolle Kongruenzen persönlicher und gesellschaftlicher Bilderfahrungen. Bereits die frühen Werke lassen das bis heute zentrale Anliegen deutlich werden, die Möglichkeiten des Malerischen bewusst zu erweitern.   In den jüngeren Arbeiten der Künstlerin verwandelt sich die Collage in Malerei, wenn Landschaftsmotive, Porträts und Elemente aus Stillleben in unterschiedlichen Maltechniken erscheinen. Einzelne Elemente wirken wie herangezoomt, andere durch Fragmentierungen oder Übermalungen verfremdet.   Kunsthistorische Sujets u.a. von Goya, Courbet, Marées, van Gogh oder Beckmann – bisweilen auch die Porträts dieser Künstler selbst - treten in unerwartete Korrespondenz mit kunsthandwerklichen Ausdrucksformen und dekorativen Oberflächenstrukturen, mit Lüftlmalerei etwa oder Basteltechniken wie Batik oder Tauchlack.   Amelie von Wulffen behandelt altmeisterliche, moderne und kunstferne Malweisen gleichberechtigt und kreiert damit neue erzählerische Zusammenhänge abseits von Klischees und Erwartungen. Nichts ist hier heilig per se – und manch selbstgewisse Malergeste findet sich auf von Wulffens Bildern in (selbst-)ironischer Brechung wieder.   »Am kühlen Tisch« ist der Titel eines 2013 entstandenen Videos, in dem mit Bleistift gezeichnete, unbeholfen wirkende Figuren aus dem Leben mit Kunst und Kunstwelt erzählen. Dabei erzeugen Obsessionen und peinliche Begegnungen komische Situationen – und bringen Verletzlichkeit und Humanität zum Ausdruck.   Zusammen mit dem Film ist auch eine Gruppe von bemalten Schulstühlen ausgestellt, auf denen die Besucher eingeladen sind sich niederzulassen. Die künstlerisch bearbeiteten Stühle könnten Hinweis darauf sein, sich selbst immer wieder als unvoreingenommenes, lernendes Wesen zu begreifen – im Bereich der Ästhetik ebenso wie im Sozialen.   Kurator Bernhart Schwenk   Die Ausstellung wird gefördert durch
PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.