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Ana Hoffner ex-Prvulovic* & Belinda Kazeem-Kamiński
October 22, 2021–February 6, 2022

Die Kunsthalle Wien widmet den in Wien lebenden Künstlerinnen Ana Hoffner ex-Prvulovic* und Belinda Kazeem-Kamiński zwei Einzelausstellungen, die gleichzeitig in der oberen Halle der Kunsthalle Wien Museumsquartier zu sehen sind.
Die Einladung an die beiden Künstlerinnen* folgt dem Grundsatz der Kunsthalle Wien, Künstlerinnen zu zeigen, die das Erbe von Imperialismus, Kolonialismus und Versklavung hinterfragen und in ihren Praktiken Rassismus und Heteronormativität als politische Instrumente betrachten, die historisch entwickelt wurden (und bis heute verwendet werden), um bestimmte Gebiete und bestimmte Körper zu unterwerfen und auszubeuten. Ana Hoffner ex-Prvulovic* und Belinda Kazeem-Kamiński erforschen unermüdlich rassistische Blickregime und Praktiken des Fremdmachens, und beide nutzen ästhetische Strategien des Widerstands. Gleichzeitig spricht jede der Künstlerinnen\
aus einer unterschiedlich verorteten Perspektive, die auf unterschiedlichen Erfahrungen beruht, was in zwei eigenständigen Praktiken resultiert.

Die Werke von Ana Hoffner ex-Prvulovic* sind multimediale Installationen, die Film, Fotografie, Objekte und Text miteinander verbinden. Die Künstlerin* beschäftigt sich eingehend mit der Fabrikation von Geschichte, Erinnerung und Subjektivität, wobei sie* unterstreicht, dass bei diesen Prozessen das Unbewusste am Werk ist. In der Ausstellung erzählt die Künstlerin* Geschichten von Queerness als Überlebensstrategie, von non-alignment als Ethik (und nicht nur als Geopolitik) und von Familie als Raum für selbstgewählte Verwandtschaft. Sie* inszeniert Momente der Subversion, der Krise und des Widerstands und versucht so herauszufinden, wie ein zeitgenössisches Subjekt verborgene Geschichten ausgraben und sich aneignen kann, um kulturellen, gesellschaftlichen und psychologischen Zuschreibungen zu entkommen. Die Künstlerin* hinterfragt zudem in einer selbstreflexiven Bewegung, inwiefern das Kunstfeld in der Lage ist, minoritäre Alternativen und unangepasste Denkweisen zu begrüßen, zu fördern und für sie einzustehen.

* an der Schnittstelle jener, die 1980 in Paraćin (Jugoslawien) geboren wurden, die 1989 versetzt wurden und 2002 die kapitalistische Staatsbürgerschaft (Österreich) mit neuem Namen erhielten.