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Eröffnung Freitag, 27. Juni 2008, 19 Uhr

Eröffnung durch Dr. Silvia Eiblmayr, Leiterin

Zur Ausstellung spricht Alina Şerban, Kuratorin und Kunstkritikerin, Centre for Visual Introspection, Bukarest

Grußworte von Mag. Carmen Bendovski, Gesandte, Leiterin des Rumänischen Kulturinstitutes in Wien

Ana Lupaş, eine der wichtigsten Künslerinnen der rumänischen Avantgarde, arbeitet an der Schnittstelle von Textilkunst, Happening, Performance, Objekt, Installation und Environment. Von Anbeginn waren ihre Arbeiten prozesshaft angelegt und bezogen ihr jeweiliges Umfeld als Voraussetzung ihres kreativen Schaffens mit ein, wie z.B. in Margau, ein Dorf in Transsylvanien, wo Lupaş 1970 zusammen mit den Frauen des Ortes die „Humid Installation“ errichtet, dutzende über einen ganzen Hügel gezogene Reihen von auf Leinen aufgehängten, nassen, weißen Leintüchern.

Bereits 1964 schuf Lupaş die Arbeit „Solemn Process“ („Feierlicher Prozess“), aus Stroh gefertigte minimalistische Objekte − gleichsam Module − in unterschiedlichen Größen: Stelen, Kränze und Ringe, die im dörflichen Außenraum aufgestellt und positioniert wurden. Lupaş nahm damit die traditionelle ländlich-kulturelle Sprache des Ortes auf, mit der Absicht, eine mythische Harmonie wiederaufleben zu lassen. In dem poetischen Gestus der Verschränkung dieser beiden Architekturräume setzt sie einen Schnitt gegenüber der herkömmlichen Repräsentation der Wirklichkeit.

In ihren späteren prozessualen Schritten verwandelte Lupaş manche ihrer frühen Arbeiten, indem sie diese in neue Materialien überführte. So gestaltete sie die Leintücher aus mit Bitumen getränktem Stoff, Papier oder Aluminium; für die Strohobjekte aus dem „Solemn Process“ schuf sie skulpturale, geschlossene Blechbehälter, die sie „Konserven“ nennt. Lupaş zeigt eine raumfüllende Installation dieser Skulpturen, deren Inneres nicht mehr preisgegeben wird, während die historische Aktion von 1964 in einer Montage leicht verfremdeter Fotos zu sehen ist. Die „Humid Installation“ kehrt ebenfalls wieder, aber im Innenraum; der Rückblick auf das nur für einen gewissen Zeitraum gesetzte Experiment in Margau erfolgt über eine Dia-Projektion.

Ana Lupaş wurde 1940 in Cluj geboren. Sie lebt und arbeitet in Cluj.

Kuratiert von

Alina Şerban in Zusammenarbeit mit Silvia Eiblmayr

Katalog Zur Ausstellung wird ein Katalog produziert.

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Ana Lupas
Kuratiert von Alina Serban in Zusammenarbeit mit Silvia Eiblmayr