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Anders Zorn ist einer der bedeutendsten und berühmtesten Künstler Schwedens. Seinen Zeitgenossen galt der Maler, Grafiker und Bildhauer als „Jahrhundertgenie“, als einer „der besten Künstler unserer Epoche.“

Der 1860 geborene Anders Zorn konnte bereits im Alter von knapp vierzig Jahren auf eine beachtliche internationale Karriere zurückblicken. Ankäufe renommierter Museen, zahllose Auszeichnungen sowie diverse ausländische Akademiemitgliedschaften zeugen vom hohen Ansehen, das Zorn damals in ganz Europa, Russland und den USA genoss. In seiner Heimat hat der Künstler längst einen festen Platz im kunsthistorischen Olymp. In Deutschland dagegen, wo der Schwede um die Jahrhundertwende auf Vermittlung seines Malerfreundes Max Liebermann ebenfalls große Erfolge feierte, gilt es ihn nun wieder zu entdecken. Eine Retrospektive im Lübecker Museum Behnhaus Drägerhaus bietet Anfang 2012 dazu Gelegenheit.

Mit 100 erstklassigen Arbeiten aus allen Schaffensphasen gibt die Ausstellung einen umfassenden Überblick über Zorns thematisch wie technisch vielfältiges Gesamtwerk. Zu sehen sind nordische Landschaften, Alltagsbeobachtungen aus schwedischen Dörfern und europäischen Metropolen, ausgewählte Portraits sowie schließlich seine berühmten Akte in freier Natur. Zorns flirrende Aquarelle, insbesondere die eindrücklichen Meeresstudien, sein gleichermaßen delikater wie kraftvoller Pinselstrich in den Ölgemälden sowie schließlich die filigran schraffierten Radierungen faszinierten nicht nur seine Zeitgenossen, sondern beeindrucken durch ihre handwerkliche Virtuosität bis heute. Die lockere, frische Malweise Zorns inspirierte damals vor allem die junge Künstlergeneration. Besonders den deutschen Secessionisten galt Zorn als leuchtendes Vorbild im Kampf gegen die überkommene akademische Malerei, die als gekünstelt und „unnatürlich“ empfunden wurde.

Ähnlich glühende Bewunderer fand der Maler aber auch in den traditionell eher konservativ eingestellten Kreisen der internationalen High Society. Hier reussierte er mit glamourös-eleganten oder psychologisch einfühlsamen Bildnissen der Reichen, Mächtigen und Schönen dieser Welt. Aus heutiger Sicht können das kosmopolitische Auftreten und die internationalen Vermarktungsstrategien, mit denen sich Zorn in Europa und den USA als gefragter Starmaler etablierte, nur erstaunen. Aber eben auch das war Zorn: ein geschäftstüchtiger Kunst-Unternehmer in eigener Sache, ein erster „Global Player“ der Moderne.

Zorn in Lübeck Die Retrospektive im Museum Behnhaus-Drägerhaus ist nach knapp einem Vierteljahrhundert hierzulande die erste erneute Auseinandersetzung mit dem schwedischen Künstler. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft Ihrer Majestät Königin Silvia von Schweden.

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Anders Zorn (1860-1920)