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Das Magazin 4 präsentiert in dieser Ausstellung zum ersten mal in Europa Andrea Bowers' neues Videoprojekt Nonviolent Civil Disobedience Training (Übung für gewaltfreien, zivilen oder bürgerlichen Widerstand). Das Zwei-Kanal-Video fungiert zugleich als Lehrfilm und Tanzperformance. Hierfür hat Bowers StudentInnen dokumentiert, die an einem Seminar teilnehmen, einem partizipatorisch angelegten Workshop über Techniken passiven Widerstands/direkter aktionistischer Demonstration. Andrea Bowers versteht ihre Arbeiten damit auch als eine lebendige Begegnung von Kunst und Politik.

Die Skulptur Defense of Necessity (Verteidigung des Notwendigen) trennt die Räumlichkeiten des Magazin 4 in zwei Teile. Sie besteht aus einem Aluminiumrohrrahmen, in den eine Webarbeit aus zusammengenähten, bestickten Stoffstreifen eingespannt ist. Die Barrikade durchmißt den ganzen Raum und verstellt den Zugang. Dieser Arbeit liegen Ereignisse aus der Gesichte des Feminismus zu Grunde. So verbündeten sich in den frühen 1980er Jahren in den USA heidnische Feministinnen mit radikal christlichen Gruppen zu Aktionen und Demonstrationen. Für Bowers Stoffbarrikade bildet eine "symbolische Performance" dieser Bewegung, bei der die Aktivistinnen die Eingänge des Pentagons mit gewebten Barrieren versperrt hatten, den Ausgangspunkt. Das Weben wurde als Metapher für die Macht der Frauen gegen patriarchale Institutionen eingesetzt.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in der M4-disjecta Schriftenreihe mit einem Interview von Monica Bonvicini und Sam Durant mit Andrea Bowers sowie einem Essay von Susan Morgan.

Pressetext

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Andrea Bowers - Soft Blockades, Part 2

Kuratiert von Judith Reichart