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Andrea Hanak verwendet bei den gezeigten Arbeiten überwiegend Aluminium als Bildträger, ein Material also, das fragil, ephemer, und verletzlich wirkt, aber gleichzeitig in hohem Maße abweisend, isolierend, reflektierend. Die Materialität des Bildträgers hat eine gewissermaßen „magische“ Wirkung, glitzernd, schimmernd, flirrend wie eine Wasseroberfläche, voller Bewegung, fesselt sie den Blick - und reflektiert dabei den Betrachter und seine Umgebungssituation. Hanaks Arbeiten führen und verführen zu Nähe, Zuwendung, Kontemplation. Im Idealfall tritt der Betrachter den Bildern offen gegenüber – mit dem Ziel eines Erkennens- und Verstehensprozesses. Hanaks Arbeit geht von der Überzeugung aus, dass es keine neutrale, unpersönliche Perspektive auf Kunst geben kann. Jede einzelne Arbeit ist unauflöslich verstrickt in ein diskursives Geflecht aus historischen und gesellschaftlichen Bedingungen, kollektiven und persönlichen Erfahrungen, Erwartungen und Vorwissen, räumlichen und sozialen Einbettungen. Diese Einsicht in den unausweichlich prozessualen und situativen Charakter jeglicher Kunst und jeglicher Kunstrezeption wird in Hanaks Aluminiumarbeiten sinnfällig und gleich in doppelter Hinsicht reflektiert…

Während Andrea Hanak die kunsthistorisch traditionsreiche Problematik, das Licht der äußeren Wirklichkeit im Bild einzufangen, zu einer frappierenden Lösung bringt, reibt sich Silke Markefka an der noch etwas jüngeren Grenzlinie zwischen abstrakten und gegenständlichen Bildinhalten. Dabei geht es etwa um das Verschwimmen, Verschwinden und Wiederauftauchen von Erinnerungen im Zusammenspiel von gegenständlicher Wahrnehmung und damit verbundenen Empfindungsassoziationen. Sie erscheinen vor diesem Hintergrund als Balanceakte von Introspektion und Außenerfahrung, die weder in realistischer Abbildung, noch abstraktem Konzept aufgehen. Momentaufnahmen von Einzelbeobachtungen werden in bildhafte Themengeflechte gesetzt und scheinen immer wieder vor anderem Hintergrund auf. Erinnerung entsteht erst aus dem Gegensatz von Gegenständlichkeit und Abstraktion, sie wird erzeugt, nicht abgerufen. Dabei werden Assoziationen evoziert, die mit Abwesenheit und Unwiederbringlichkeit zu tun haben. Markefkas Projektionsflächen für das Auslösen dieser Assoziativität beim Betrachter sind z. B. weiße und schwarze Übermalungen, aus denen diese zunächst irritierenden Erinnerungsfragmente und -details herausgehoben werden, als Ausdruck einer uneinlösbaren Sehnsucht, die sich auch nicht in Farbigkeit auflösen lässt.

Andrea Hanak (1969) lebt in München; Silke Markefka (1974) auch.

Pressetext

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Andrea Hanak / Silke Markefka
Stereoskop Fanfare