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Die Ausstellung [as if] von Andrea van der Straeten wurde erstmals in der Landesgalerie Linz gezeigt und versammelt neben älteren Werken auch neue Arbeiten. Das mit [as if] betitelte Gesamtprojekt von Katalog und Ausstellung erweist sich in Summe als die bislang umfangreichste Bearbeitung ihres künstlerischen Werks, das seit den 1980er Jahren u. a. über Filme, Installationen, Zeichnungen, Fotografien und Objekte an verschiedenen medialen Schnittstellen angesiedelt ist. Wiederholt verfolgt die Künstlerin ihre Konzepte als Systeminterventionen. Dabei analysiert sie Medien wie Film und Fotografie ebenso wie Prozesse, Abläufe und Funktionszusammenhänge in der Kunst an sich.

Ein Schlüsselbegriff für viele ihrer bisherigen Projekte lautet „Information". Welche ist wahr, welche ein Gerücht bzw. ein Fake? Welche Informationen und Bedeutungen sind Dingen, Gegenständen und deren Abbildungen eingeschrieben? Wie funktioniert Kommunikation über Inhalte? Wie sind diese entschlüsselbar? Welche Worte werden verwendet, welche Sprache wird benutzt? Ein zweiter Schlüsselbegriff ist der der „Referenz". Wiederholt verfolgt van der Straeten bei der Konzeption ihrer Arbeiten die Bezugnahme auf eine Geschichte, die an ganz bestimmten Punkten der Geschichte manifest wird. Dieser Referenzraum definiert sich dabei in einer Breite, die von Themen der Frauen- und Geschlechtergeschichte, über biografische Momente und politische Ereignisse sowie Ortsbezüge und literarische Quellen bis zur Kunst- und Institutionsgeschichte reichen kann. Die Form der Bezugnahme und der künstlerischen Bearbeitung von Referenzen ist die der Dekonstruktion von Geschichte als festgeschriebene Erzählform. In diesem Feld erweist sich die Künstlerin von besonderer Präzision in der Auswahl der Themen und von Sensibilität für Zusammenhänge und Kontexte.

Andrea van der Straeten konzipierte beide Ausstellungen in Linz und Luxemburg als eine Abfolge von Räumen, in denen sie Arbeiten aus unterschiedlichen Entstehungskontexten miteinander verschränkt. So entsteht - ohne einen retrospektiven Anspruch - ein spezieller Parcours durch van der Straetens bisheriges Werk, dem sie - als besondere Leistung - für beide Ausstellungshäuser jeweils eigens entwickelte Projekte hinzufügt. Für Linz realisierte sie die Videoinstallation [as if]. Für Luxemburg die Arbeit Abend Land Morgen Rot. Hinzu kommt schließlich das beide Ausstellungshäuser verbindende Projekt Die Familie der Bilder.

Die in Trier in Deutschland geborene Künstlerin lebt seit 1987 in Wien. Sie lehrt als Universitäsprofessorin an der Kunstuniversität Linz und leitet dort die Experimentelle Gestaltung am Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften.

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Andrea van der Straeten
'as if'
Kuratoren: Martin Hochleitner, Kevin Muhlen