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Für die Selbstbeschreibung unserer Gegenwart werden Schlüsselbegriffe wie „digitale Bilderflut“, „Informationsflut“ und „Reizüberflutung“ gehandelt. Geprägt von einer beschleunigten Wahrnehmung, die uns der Alltag diktiert, fällt es nicht leicht sich auf eine Sache zu konzentrieren und unsere Sehgewohnheiten für eine Vielfalt an Wahrnehmungsmöglichkeiten zu schärfen. Andreas Gefeller’s Bilder der Serie Blank ermöglichen, einen Moment innezuhalten und den Blick zu entschleunigen. Die Thomas Rehbein Galerie freut sich, mit der fünften Einzelausstellung von Andreas Gefeller neue Arbeiten aus seiner Serie Blank in ihren Räumen zu zeigen. Einschließlich der Präsentation seines neuen Buches Blank.

Mit den Techniken der digitalen Fotografie gelingt Andreas Gefeller eine Darstellung von der Wirklichkeit, die auf die Grenzen des Sehens verweist. Ohne dabei die Wirklichkeit zu manipulieren, wird in seinen Bildern für den Betrachter eine erweiterte Wahrnehmung der Realität erfahrbar. Die Arbeiten der Serie Blank offenbaren, was die nächtliche Dunkelheit vor unseren Augen normalerweise verbergen würde: vermeintlich unvorhandene Details und Zusammenhänge. Seine Bilder fordern eine Bereitschaft, sich auf komplexe Wahrnehmungssituationen einzulassen und regen zur Reflexion an. Gleichzeitig werden die Bilder zu Metaphern für die Erscheinungen des Informationszeitalters und seine Auswirkungen auf die visuelle Wahrnehmung. In dem Fragmentarischen und Flüchtigen vermag sich die beschleunigte Wahrnehmung des digitalen Zeitalters wieder zu spiegeln. Die mit Bildern, Informationen und einem unreflektierten Konsum überladene Reizwelt unserer modernen Gesellschaft findet ihre bildliche Entsprechung in exzessiven Überbelichtungen. Kaum mehr als Fotografien erkennbar, verwischen in Andreas Gefeller’s Bildern die Grenzen von Fotografie und Zeichnung. Die Selbstreflexion des Mediums wird zum Gegenstand, indem Grenzüberschreitungen, Objektivität und der Dokumentarcharakter der Fotografie subtil hinterfragt werden.