press release only in german

In gemeinsamer Kooperation mit der STAWAG Stadtwerke Aachen AG hat der NAK. Neuer Aachener Kunstverein im Jahr 2014 zum zweiten Mal den Preis für Junge Kunst ausgelobt. In der Ausstellung werden Arbeiten des diesjährigen Preisträgers Andreas Greiner  präsentiert. Darüber hinaus sind ebenso Werke der beiden nächstplatzierten Künstler Karl Philips und Arjan Stockhausen zu sehen.

In seinem künstlerischen Ansatz verknüpft der diesjährige Preisgewinner Andreas Greiner (*1979 in Aachen) den Akt der Werkfindung auf experimentelle Weise mit dem Feld naturwissenschaftlicher – und insbesondere biologischer – Phänomene. Greiners Verortungshorizont von Natur und Leben als immer fortdauernder und kontingenter Prozesse erfährt seinen unmittelbaren Ausdruck hierbei nicht nur im Rahmen seiner zeitbasierten Skulpturen, sondern ebenso durch die immer wiederkehrende Integration biologischer Organismen als eigenständige Co-Autoren der künstlerischen Arbeiten. Nicht zuletzt in Anbetracht dieser Konstellation initiieren Greiners Werke oftmals eine katalysatorische Wirkung zwischen den Gewohnheiten der subjektiven Wahrnehmung und den Phänomenen der alltäglichen Welt, indem sie inhärente Querverbindungen zwischen den Prinzipien ästhetischer und naturwissenschaftlicher Ereignisse kenntlich werden lassen.

Demgegenüber folgt die interventionistisch orientierte Kunstpraxis des belgischen Künstlers Karl Philips (1984 in Hasselt) den verdeckten Zwischenräumen und Grenzziehungen unserer alltäglichen Welt in einer bisweilen konterkarierenden Weise. Seine performativen Aktionen im öffentlichen Raum bilden dabei zugleich den Ausgangspunkt für installative Raumarbeiten, in denen die inhaltliche Programmatik unter Einbezug vielfältigster Medien fortgeführt und multiperspektivisch behandelt wird. Gerade im Zuge dieser künstlerischen Strategie gelingt es seinen Werken immer wieder erfolgreich jene Konstitutionsmechanismen offenzulegen, die sich in kontinuierlicher Weise unter der Oberfläche unserer kulturellen, sozialen und ökonomischen Gegenwart vollziehen. Schließlich ist es der künstlerische Ansatz von Arjan Stockhausen (1992 in Alfter), der sich in Form eines romantischen Konzeptualismus um die aktuellen Fragen von Sexualität, Identität und Körper zentriert. Dabei basieren seine oftmals medienübergreifenden Arbeiten auf einer vielfältigen Untersuchung des Feldes physischer und mentaler Zustände in ihrer konstitutiven Wechselbeziehung zur Wirkmacht gesellschaftskultureller Paradigmen. Neben dem Verfahren subjektiver Introspektion, erweist sich in seinem Schaffen deshalb ebenso der bisweilen ironisierende, bisweilen auch spielerische Einbezug alltäglicher und popkultureller Phänomene sowie die kritische Auseinandersetzung mit kunsthistorischen Bezugspunkten und medienspezifischen Potenzialen als wesentliches Moment.