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„Die besten Landschaftsmotive bleiben geheimnisvoll, sie bewahren ihre Rätselhaftigkeit. Sie repräsentieren magische Orte, deren Wahrnehmung uns in den Zustand traumhafter Entrückung versetzen kann und uns zu eigenen Reflektionen stimuliert.“ (Dr Ulrich Pohlmann, Direktor Fotomuseum München, Eröffnungsrede zur Andreas Lang Ausstellung „Geheime Orte“ i.d. Sal.Oppenheim Bank, 2003)

Die Galerie f5,6 präsentiert eine Einzelausstellung des deutschen Künstlers Andreas Lang (*1965). In seinen Arbeiten beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit dem Thema der Landschaft, den „inneren Landschaften Europas“ (A.Lang). Die Arbeiten entstehen nach intensiver Recherche auf seinen Reisen durch Europa, wie Frankreich, Deutsch-land, Italien, über Tschechien, Griechenland und Spanien bis hin nach Südpolen.

In Europa gibt es in der Regel keine „unschuldigen Landschaften; fast alle Landschaf-ten sind Orte kultureller und geschichtlicher Prägung“ (U.Pohlmann) über viele Jahrhunderte hinweg, und genau hierin liegt Langs Interesse. Dabei ist es „das Enigmatische, das Geheimnisvolle“ (U.Pohlmann), das ihn fasziniert. Wie ein Archäologe, der in tieferen Schichten gräbt, bringt er die durch den Fluss der Zeit oftmals verborgenen Aspekte dieser Orte wieder ans Tageslicht. In Langs Bilderwelt ist die Präsenz des „Geheimnisvollen“ allgegenwärtig und man kann von einer Art der Metaphysik der Landschaft sprechen.

Es entstehen so handgefertigte schwarz-weiß Arbeiten, welche die Fotografie des späten 19. Jahrhunderts, affin zum Symbolismus und später des Surrealismus, mit der zeitgenössischen Fotografie auf eine sehr eigene Weise verbinden.

„Lang nutzt die Kamera wie einen „Zeichenstift der Natur“ (Talbot:“pencil of nature“) und gibt die Dinge unmittelbar wieder, er erfindet nichts hinzu und greift auch nicht auf digitale Retusche zurück, um besondere Effekte zu erzeugen“ (U.Pohlmann). „Andreas Lang macht dem Betrachter die ursprüngliche Symbolhaftigkeit und Magie eines Ortes wieder bewusst und stimuliert ihn, sich mit seinen eigenen Empfindungen und Erinnerungen auseinander zu setzen, ohne dass man das Bild antiquarisch wahrnimmt“ (nach U.Pohlmann).

In Deutschland hat Lang oft sagenumwobene Plätze aufgesucht: „der Drachenfels erinnert an die Nibelungensage, auf den Spuren der Romantik von Caspar David Friedrich“ (U.Pohlmann). In Spanien und Frankreich Orte, die mit der Gralslegende in Verbindung stehen. Aber auch auf den Spuren jüngerer Vergangenheit, wie in Südpolen und Frankreich Orte, die von den beiden Weltkriegen geprägt sind.

Andreas Lang arbeitet an einer neuen Serie und beendet gerade das Projekt und Workshop „Memoryscape“ für das Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Er wurde mit dem Prix Agfa Multicontrast (Frankreich, 2000) ausgezeichnet und erhielt 2005 ein Auslandstipendium für Polen. Lang stellte zahlreich im internationalen Raum aus und ist im Fotomuseum München sowie verschiedenen Privatsammlungen vertreten.

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Andreas Lang