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Für seine erste Einzelausstellung in einer deutschen Institution präsentiert ANDREAS ZYBACH (*1975 in Olten, Schweiz) neue Arbeiten, die sich an der Schnittstelle von Natur und Kultur bewegen. Die traditionelle Gegenüberstellung dieser zwei Bereiche wird bei ZYBACH mit gesellschaftlichen Fragen verbunden.

Die Arbeit des Schweizer Künstlers basiert hauptsächlich auf Prozessen wie Umwandlung, Wachstum oder Auflösung. Im Laufe der Ausstellung wechseln seine Werke immer wieder ihren Zustand und dadurch ihre Erscheinung. Manchmal werden sie unsichtbar, ein anderes Mal wachsen sie bis zu den Grenzen des Raumes oder sie verfallen. Maschinen, die der Künstler erfunden und programmiert hat, erzeugen diese Prozesse und agieren autonom in der Ausstellung. Bisweilen bekommt das Publikum die Möglichkeit, über die Verwendung des Materials zu bestimmen.

Für den Bonner Kunstverein hat ANDREAS ZYBACH Werke entworfen, die mit einer gewissen Selbstironie versuchen, natürlichen Gegenständen zu ähneln. Bäume in Pastellfarben tragen Luftballons statt Blätter, die langsam von Ventilsystemen aufgeblasen werden, bis sie explodieren. Basierend auf einer antiken Tonvase aus Griechenland, die die Form eines Schweins hatte, können kleine Kopien aus Gips zum Pfeifen oder zum Zeichnen verwendet werden. Diese hybriden Formen sind illusionistischer Art und platzieren sich somit in einer Tradition der Kunst als Nachahmung der Natur.

Wenn Pflanzen in Laboren entstehen und Firmen ihre „CO2-Bilanz“ berechnen lassen, wird der Naturbegriff durch neue wirtschaftliche Zwecke missbraucht. Für umweltbelastende Firmen wird die Sicherung von Naturräumen als Kommunikationsstrategie genutzt, um sich ein positiveres Image zu verschaffen. Diesem brisanten Thema nähert sich ZYBACH über einen spielerischen und bildhaften Diskurs, welcher die Bezüge zur Natur in einem Zeitalter ihrer technologischen Reproduzierbarkeit und Rentabilität in Frage stellt.

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Andreas Zybach
FLÖTEFARBEVASESCHWEINSCHLÜSSELKOPIE