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Die Ausstellung „Andy Goldsworthy: Working with time“ stellt zum ersten Mal sein fotografisches Schaffen vor und beleuchtet anhand ausgewählter Fotografien aus den Jahren 1978 bis 2000, inwieweit Goldsworthy die Fotografie als dokumentarisches und ästhetisches Medium auslotet.

Der 1956 in Großbritannien geborene Künstler begann Ende der 1970er-Jahre, in der Natur und mit Naturmaterialien zu arbeiten. Es entstehen vergängliche Gebilde, die manchmal nur wenige Tage oder gar Stunden existieren. Spiralen aus Eiszapfen halten morgendlichen Sonnenstrahlen nur kurz stand, ebenso wie Steinformationen der Flut rasch weichen oder Muster aus Blättern bald vom Wind auseinander getragen werden. Goldsworthy arbeitet mit verschiedenen Naturmaterialien wie Sand, Stein, Moos, Farn, Blätter oder Blüten und schafft Naturskulpturen in häufig einfachen und reduzierten Formen.

Seine fragilen Naturprojekte fotografiert Goldsworthy unmittelbar nach deren Vollendung. Analog zur Arbeit im Raum intendiert er in der Fotografie, die vielfältigen Strukturen der Natur aufzuzeigen. Stets bildet Goldsworthy Umliegendes, wie einen nahen Baum, Fels oder Berg, ab. Neben der Einbeziehung der Umgebung ist ihm auch die Wahl der Perspektive wichtig. In der Regel fertigt Goldsworthy von einem Naturprojekt zwei Aufnahmen an. Das textbegleitende Bild ist aus der Distanz aufgenommen, während das andere die Arbeit aus der Nähe zeigt. Mit dem Wechsel von Licht, Klima, Tages- und Jahreszeiten thematisiert Goldsworthy auch immer das Vergehen der Zeit. Seine Aufnahmen sind dem Moment verpflichtet, wie er unterstreicht: „Wenn ich meine Arbeit mit einem einzigen Wort bezeichnen müsste, wäre dieses Wort Zeit.“