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Im Jahr 2002 gewann Anja Kutzki den Kunstpreis „Junge Kunst“ der Sparkasse Passau. Seit dieser Zeit ist die Künstlerin konsequent ihren Weg weitergegangen. In einer bemerkenswerten Stringenz konzentrierte und verdichtete sich ihre Kunst seitdem. Die Pockinger Malerin entwickelt in einer sehr hellen Farbigkeit eine ganz eigene, abstrakte Formensprache. In feinsten Valeurs untersucht Kutzki die Möglichkeiten einer neuen monochromen Malerei. Waren ihre Bilder in der Vergangenheit mit einem Lacküberzug versehen, der einen spiegelnden Kontrast zu einem matten Lineament bildete, so steht in den neuen Arbeiten ein dynamisches Liniengeflecht im Vordergrund. In Bildserien auf zumeist quadratischen, kleinformatigen Leinwänden setzt die Künstlerin graphische Zeichen in zarten Graustufen vor den hellen Malgrund. Die Überlagerung der einzelnen Bildelemente verleiht dem Gefüge einen Aspekt der Räum-lichkeit, der seit kurzem auf dreidimensionalen Papierspiralen als Bildträger fortgeführt wird. Diese frei-schwebenden Endlosobjekte bilden durch Drehungen im Raum immer neue amorphe Formen und erweitern die bisherige serielle Strenge der Kunst Anja Kutzkis um ein spielerisches Element, das dazu auffordert, genauer hin-zuschauen. Pur und zurückgenommen, haben die Arbeiten einen kontemplativen Charakter, auf den es sich einzulassen gilt.

In den zurückliegenden Jahren hat die Künstlerin mit einer Ernsthaftigkeit ihre Arbeit vorangetrieben, die die seinerzeitige Auszeichnung mit dem Kunstpreis der Sparkasse immer wieder bestätigte. Ihrer fruchtbaren künstlerischen Entwicklung wird mit der Aufnahme in die Ausstellungsreihe „Kunst unter dem Dach“ des Museums Moderner Kunst Rechnung getragen. Mit der neuen Präsentationsreihe bietet das Museum Moderner Kunst im Dachgeschoss des Hauses Künstlern die Möglichkeit, aktuelle Positionen in der bildenden Kunst in ihren unterschiedlichen Aus-formungen zu präsentieren. Die Reihe startet im Jahr 2009 mit fünf Ausstellungen von Künstlerinnen, was jedoch kein Bekenntnis zu einer feministischen Kunst ist, sondern als Hinweis auf eine höchst lebendige und vielfältige Kunst von Frauen verstanden werden soll.

Die Ausstellung wird am Freitag, den 20. März um 19.00 Uhr mit einer Einführung von Dr. Harald Tesan (Universität Passau) eröffnet.

Kuratiert von Dr. Josephine Gabler

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Anja Kutzki
Linienflächen

Kuratorin: Josephine Gabler