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Die Ausstellung Anselm Kiefer präsentiert neue Dauerleihgaben für das Museum der Moderne aus den Privatsammlungen Hans Grothe und Thaddaeus Ropac. Die bedeutendsten Exponate dieser Ausstellung stammen aus der weltweit umfangreichsten und wichtigsten Privatsammlung von Werken des Künstlers: der Sammlung des Bauunternehmers und Kunstmäzens Hans Grothe. In einer zweiten Anselm Kiefer-Präsentation im Herbst werden die jetzt gezeigten Dauerleihgaben um weitere Einzelbilder und einen umfangreichen Bilderzyklus aus der Sammlung Grothe ergänzt und erstmals in Salzburg gezeigt.

Für Anselm Kiefer ist Malerei Weltdeutung, deren Zauber in ihrer Vieldeutigkeit liegt. 1945 in Donaueschingen geboren, gehört Anselm Kiefer zu den bedeutendsten bildenden Künstlern der Gegenwart. Angeregt von Joseph Beuys, bei dem er von 1970-72 studierte, rückte Kiefer die komplexe, kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte ins Zentrum seiner Arbeit. Kiefer beschäftigte sich in weiterer Folge intensiv mit der deutschen Mythologie, mit jüdischer Mystik und insgesamt trägt seine Auseinandersetzung mit der Welt der Religionen und ihren Mythen sichtbare Spuren in sein Werkschaffen.

Bekannt wurde Kiefer mit seinen epischen Materialbildern. Neben diesen reliefhaften Gemälden, in denen er Blei, Holz und Pflanzenteile kombiniert, entwickelt der Künstler großformatige Bleiskulpturen und arbeitet mit traditionellen Techniken wie Holzschnitt und Aquarell. Er bezieht übermalte Fotos ebenso in seine Arbeiten ein wie Bücher. Oftmals entsteht Bedeutung bei ihm aus dem Zusammenwirken von Bild und Schrift. Seine Bildtitel bewegen sich auf der Grenze zwischen Symbolischem und Konkretem. Kunst hat bei Kiefer immer auch mit der Aneignung des Unbegreiflichen zu tun sowie mit der Aufarbeitung jener Bereiche, die aus der Lebenswelt des Einzelnen üblicherweise ausgeblendet sind.

Anselm Kiefer wurde 1990 mit dem „Wolf-Preis“, Jerusalem, und dem Kaiserring der Stadt Goslar ausgezeichnet. 1999 wurde ihm der „Praemium Imperiale“ der Japan Art Association für sein Lebenswerk verliehen. 2002 widmete ihm die Fondation Beyeler in Riehen/Basel die bisher größte Werkschau, die Arbeiten aus drei Jahrzehnten enthielt. 2003 entstand das Bühnenbild für „Ödipus in Kolonos“ für das Wiener Burgtheater. Anselm Kiefer lebt seit 1992 in Barjac, in den französischen Cevennen.

Kuratoren der Ausstellung sind Toni Stooss und Eleonora Louis.

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Anselm Kiefer
Dauerleihgaben aus Privatsammlungen
museum der moderne mönchsberg
Kuratoren: Toni Stooss, Eleonora Louis