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Geelke Gayken und Anja Hertenberger untersuchen den Zusammenhang zwischen moderner Architektur, technischem Fortschritt und der Konstitution der Person. Für die Ausstellung »Ansul, der Angelpunkt der Fantomzone« zeigen sie Arbeiten, die sich mit Kontrolle, Überwachung und den darin enthaltenen Lebensformen beschäftigen.

Geelke Gayken wird eine Installation zeigen, die bestimmte Interdependenzen vor Augen führt sowie eine DV-Projektion, die Wahrnehmung mit hypnotischer Strategie durchsetzt.

Ihre Installation »Next to the Powerstation« besteht aus 5 Projektionen auf Anzeigetafeln, wie sie als Ankündigung von Bauvorhaben oder als Werbung für den Erwerb einer Immobilie üblich sind. Die Ansichten des Ortes wurden in der Wirtschaftssonderzone Shenzhen/China aufgenommen. Es handelt sich um eine Wohnanlage, die sich direkt neben dem Atomreaktor Dayawan befindet, der die gesamte Region mit Atomenergie versorgt.

Die Perspektiven auf die Wohnanlage sind an eine Schaltung gekoppelt. Mit Lichtschranken werden die Positionen eines fragmentarischen Gebäudes gemessen, das auf einem instabilen Grund gebaut ist. Das heißt, das Fundament befindet sich im Zustand eines gestörten Gleichgewichts. Dies wird im Laufe der Zeit dazu führen, dass sich der Stand der Installation verändert, sich in einem Prozess zufällig gesteuerter Auflösung befindet.

Die drei Filme der Videoinstalltion »Beets« von Anja Hertenberger zeigen leere Blicke auf spiegelnde Fenster, Fassaden und Raumansichten. In ihren Animationen entsteht ein Spiel von Raum, Zeit und Wiederholung. Immer wieder ergibt sich ein Zusammentreffen der Bilder.

In der Installation »Void Loop«, werden die Betrachter mit einer etwas anderen Überwachungskamera konfrontiert. Eine eigens dafür gebaute Kamera schaut unermüdlich in den Raum und scannt ihn wie eine übliche Überwachungskamera. Im selben Raum ist das Bild zu sehen. Doch das mit einer Software berechnete Bild verdreht den kontrollierenden Blick.

Mit einer Spionagekamera im Knopfloch und einem LCD-Monitor auf dem Rücken geht und steht Anja Hertenberger des öfteren auf öffentlichen Plätzen, Straßen, Geschäften und in Kneipen. Das Bild der kleinen Kamera wird auf ihrem Rücken live übertragen, aber nicht aufgenommen. Die Aktion »In Between« wird von ihr in Abständen an verschiedenen Orten und Städten durchführt. Es entstehen unterschiedlichste Situationen. Eine Auswahl der Dokumentationsfilme wird in der Ausstellung zu sehen sein.

Geelke Gaycken Installations- und Fotokünstlerin, studierte Philosophie und Freie Kunst in Hamburg, lebt in Hamburg, derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg

Anja Hertenberger Video-, Performance- und Fotokünstlerin, studierte visuelle Kommunikation an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und Medienkunst am Frank Mohr Institut in Groningen, lebt in Amsterdam

Pressetext

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Ansul, der Angelpunkt der Fantomzone
Arbeiten von Geelke Gayken und Anja Hertenberger