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Vor einigen Jahren wurde der Schweizer Reestaurantbesitzer Daniel M. rechtlich belangt, nachdem er Bücherbände mit Zeichnungen von Antoine Bernhart und Jean-Louis Costes bei Bongout bestellt hatte. Die Anklage lautete auf Einfuhr verbotener Pornografie. Die Arbeiten in den Publikationen waren den Schweizer Behörden zu brutal, sadistisch und erotisch. Erst in zweiter Instanz wurde Daniel M. freigesprochen und erhielt die Bücher zurück.

Bongout Showroom möchte es nicht bei diesem Akt der Zensur belassen. Am 27. August 2008 eröffnet die Galerie eine umfangreiche Einzelausstellung mit Werken des Franzosen Antoine Bernhart, dessen teils extreme Arbeiten bereits im Frühjahr dieses Jahres im Mamco (Museum für moderne und zeitgenössische Kunst) in Genf zu sehen waren.

Bernharts großformatige Aquarelle führen uns in eine Welt von Macht, Lust und Grausamkeit. Sie zeigen groteske Szenen, in denen gefesselte Frauen – in den jüngeren Arbeiten aber auch häufig Männer – Maskierten, Monstern und puppenhaften Gestalten ausgeliefert sind. In diesen Zeichnungen offenbart sich Bernharts Faszination für Japan und insbesondere für Shibari (Japan-Bondage). Fratzen, die hinter dunklen Bäumen hervorschauen, brennende Häuser und wilde Tiere erinnern ihrerseits an unheimliche Märchen.

Bekannt wurde Antoine Bernhart in den frühen 1980er Jahren mit Schwarzweißzeichnungen, die als Vorlagen für Plattencovers, Flyers, Plakate und Fanzines für Bands wie The Meteors und später The Tall Boys, The Sting Rays, The Cramps, The Prisoners und Billy Childish’s Milkshakes dienten. Einige dieser frühen Arbeiten, die mittlerweile Kultstatus erlangt haben, werden im vorderen Raum der Galerie gezeigt.

Anlässlich dieser Ausstellung veröffentlicht Bongout zwei neue Bücher mit Antoine Bernharts Arbeiten.

Achtung: Wir weisen darauf hin, dass in der Ausstellung Kunstwerke gezeigt werden, die ihre Gefühle verletzen können und die für Kinder und Jugendliche ungeeignet sind.