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Antoinette Zwirchmayr: „SECOND NATURE“
Ausstellungsdauer: 11.04.2018 – 05.05.2018
Eröffnung am 10.04.2018 19:00 Uhr
Finissage und Open Studio Day: 05.05.2018 12:00 – 21:00 Uhr

Begleitend zur Ausstellung findet am 14.04.2018, ab 14h das Symposium „STRANGER LOOKS: THE BODY AND THE GAZE“ unter der Leitung von Carmen Gray statt.

Wir laden herzlichst zur Einzelausstellung „SECOND NATURE“ von Antoinette Zwirchmayr ein.

Vulkanische Landschaften sind Orte von trügerischer Ruhe. Scheinbar schlafend suchen ihre langsamen, doch alarmierenden Gesten die Oberfläche heim, und drohen mit der Möglichkeit einer gefährlichen Transformation. Ein nackter Mann liegt schlafend, wie in eine Wiege gebettet, in den organischen, schattenwerfenden Formen des weißen Gesteins, die Form seines Körpers spiegelt sich in traumähnlicher Symbiose wider. Es präsentiert sich eine beinah skulpturale Szene ruhiger Kontemplation – aber auf einem explosiven Terrain, das daran erinnert, dass diese Zeitlosigkeit trügerisch ist. Innen, umgeben von anmutiger, runder Architektur, ergänzt ein weiblicher Körper – Komplizin oder Verräterin? – den Körper des Mannes. Es ist ein erotisch aufgeladenes Universum, durchdrungen zugleich von einer sich spiegelnden Intuition und einer entrückten Realität.
Von vierzehn 16mm Projektoren projiziert verweigern diese Bilder jegliche lineare oder vereinfachende Ordnung. Es erscheint also passend, dass der Titel der Ausstellung „SECOND NATURE“ nicht nur die erworbenen Eigenschaften der Betrachter/innen in Frage stellt – die Gewohnheiten des Sehens, welches das Unreduzierbare reduziert – sondern auch ein vernetztes, assoziatives Universum von Doppeldeutigkeiten suggeriert.

Antoinette Zwirchmayrs filmische Arbeit evoziert ein Reich von verführerischer Anziehungskraft, um es einer unerklärlichen Fremdartigkeit und unausweichlichen Ambivalenz gegenüberzustellen.
Die in Salzburg geborene Künstlerin inszeniert den menschlichen Körper oft in Landschaften und mit Objekten in einer unbestreitbar erotisch aufgeladenen Weise, selbst wenn diesem durch Verfremdung ein Gefühl der Vertrautheit vorenthalten wird. Die Verwendung von analogem Filmmaterial verstärkt den Reiz der widersprüchlichen Gebiete von Körperlichkeit und Vergänglichkeit, von Offensichtlichem und Phantastischem.

(Text Carmen Gray, Theorist in Residence)