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Das Museum für Gegenwartskunst Siegen widmet dem katalanischen, 1923 geborenen Antoni Tàpies vom 13. November 2011 bis zum 19. Februar 2012 die Retrospektive „Bild, Körper, Pathos“. Zu sehen sind mehr als 50 Arbeiten – Gemälde und Zeichnungen – von den 1940er Jahren bis heute. Die Ausstellung präsentiert Arbeiten aus sieben Schaffensjahrzehnten. Obwohl Deutschland in den sechziger und siebziger Jahren für die Rezeption des Werks von Tàpies sehr wichtig war, ist sein Spätwerk hier kaum bekannt.

Antoni Tàpies, der 1972 den Rubenspreis der Stadt Siegen erhielt, ist zweifellos ein Hauptvertreter der europäischen Malerei der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Unverwechselbar sind seine Materialbilder aus Sand, Zement, Marmorstaub und Leim. Auch Fundstücke, wie Kleider oder Alltagsgegenstände, werden integriert. Angeregt durch fernöstliche Philosophie, durch Religions- und Kulturgeschichte, Literatur, Musik, auch Politik, entwickelte der Künstler eine universelle Ikonographie aus Buchstaben, Kreuzen und Zeichen. Das Bild bei Tàpies ist ein Gegenüber, ein dreidimensionaler ‚Körper’ im Dialog mit dem Körper des Künstlers, es ist Manifestation einer existenziellen performativen künstlerischen Produktion. Im Frühwerk ist das Thema des Porträts, des Selbstporträts vorherrschend. Es verwandelt sich und nähert sich der Präsenz des Körpers von einer anderen Seite an. In die Materialtableaus drängt sich der erotische und der versehrte Körper, und vor allem ist in den letzten Jahren eine disparate Todessymbolik vorherrschend.

Die Ausstellung „Antoni Tàpies. Bild, Körper, Pathos“ ist in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler und der Antoni Tàpies Foundation in Barcelona entstanden. Die Ausstellungspublikation umfasst Texte von Sven Aamold, Melitta Kliege, Eva Schmidt, Eulália Valldosera und anderen.

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Antoni Tàpies
Bild, Körper, Pathos
Kuratorin: Eva Schmidt