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Im Oktober 2015 finden in Timișoara (Temeswar), im rumänischen Banat gelegen, erstmalig die Timișoara Art Encounters statt. Mit Blick auf die reiche kulturelle Tradition der Stadt verstehen sich die Timișoara Art Encounters als Ort vielschichter Begegnungen mit zeitgenössischer Kunst. Sie entfalten einen Erzählstrang der parallelen Kunstgeschichten Europas. Sie erzählen einige Kapitel aus der jüngeren Geschichte der rumänischen Kunst und schreiben mit aktuellen neuen Werken die Erzählung weiter. Verteilt über das historische Zentrum der Stadt bieten sie die Gelegenheit, einen konzentrierten Einblick in die aktuellen Tendenzen der rumänischen Kunst im internationalen Kontext und in die seit den 1960er Jahren kunsthistorisch bedeutenden Entwicklungen zu bekommen. Zum ersten Mal erhalten die Besucher ein umfassendes Bild der Kunst Rumäniens der letzten 50 Jahre.

Die Timișoara Art Encounters sind eine Veranstaltung der Art Encounters Foundation mit direkter Unterstützung der Stadt und des rumänischen Kulturministeriums.

Teilnehmende KünstlerInnen u.a.: Saâdane Afif, Dragos Alexandrescu, Silvia Amancei & Bogdan Armanu, Apparatus 22, Marius Bercea, Matei Bejenaru, Rudolf Bone, Mihut Boșcu Kafchin, the Bureau of Melodramatic Research, Mircea Cantor, Marieta Chirulescu, Daniel Djamo, Adrian Ghenie, Ion Grigorescu, Mihai Iepure Gorski, Pravdoliub Ivanov, Maxim Liulca, Alex Mirutziu, Florin Mitroi, Ciprian Mureșan, Vlad Nanca, Paul Neagu, Ioana Nemeș, Dan Perjovschi/Balamuc, Lia Perjovschi, Veda Popovici, Stefan Sava, Sigma, sub:real, Iulia Toma, Gabriela Vanga

Die in Berlin lebenden Kuratoren, Nathalie Hoyos und Rainald Schumacher, stellen Rumänische Kunst in den Mittelpunkt der Begegnungen. “Wir werden die Encounters auf Künstlerinnen und Künstler konzentrieren, die eine Beziehung zur Rumänischen Kultur und Wurzeln in ihrer Geschichte haben. Sei es nun auf Grund ihres Geburtsorts, ihrer Sprache oder inhaltlicher künstlerischer Referenzen. Künstlerinnen und Künstler, die in Rumänien oder im Ausland leben. Wir schauen mit einer Art archäologischem Blick von außen auf die Rumänische Kunstszene auf der Suche nach einer bestimmten Essenz, auch mit dem Versuch diesen inneren Gehalt tranparent werden zu lassen.”  Und weiter: “Appearance & Essence, das ist die kuratorische Richtschnur für die Timișoara Art Encounters. Dabei suchen wir nicht nach einer irgendwie gearteten nationalen Identität, sondern nach bestimmten kulturellen Unterschieden, nach individuellen Nuancen im globalen Diskurs.”

Die Timișoara Art Encounters verteilen sich über die historische Altstadt. Eine thematische Landkarte wird die Austellungen in Institutionen, dem Museum der Stadt und in leerstehenden Gebäuden mit künstlerischen Interventionen an öffentlichen Plätzen verbinden. Die Serie der Vorträge mit internationalen Künstlern, Kuratoren und Kunsthistorikern wird den öffentlichen Dialog befördern.

Eine bedeutende Rolle spielt für die Timișoara Art Encounters das Vermittlungsprogramm, das sich an alle Altersgruppen richten wird und Kunst als offenen Ort der Begegnung von unterschiedlichen Ideen, Ansichten und Weltanschauungen vermittelt.

Timișoara liegt an einem alten Knotenpunkt zwischen dem Ottomanischen und dem Habsburger Imperium. Über die Jahrhunderte war die Stadt ein Schmelztiegel für verschiedene Kulturen und Religionen. In den 1960er und 1970er Jahren war sie zudem ein wichtiges kreatives Zentrum für zeitgenössische Kunst in Rumänien. Künstler um die Group 111 oder Sigma Group entwickelten zu dieser Zeit hier ihre ästhetischen Konzepte, die international Beachtung fanden. Im Dezember 1989 hatte die Revolution gegen die Diktatur Ceaușescus in Timișoara ihren tragischen Auftakt. Während der 1990er Jahre bot die Stadt eine Bühne für eine Reihe einflussreicher Festivals, die Künstlern die Gelegenheit boten, die neuen Freiheiten auszutesten. Die Timișoara Art Encounters werden die historischen und kulturellen Dimensionen dieser Stadt im Zentrum des Banat, einer traditionell reichen, südosteuropäischen Kulturregion im Dreiländereck Ungarn-Serbien-Rumänien, in ihr Programm integrieren.

Die Kuratoren, Nathalie Hoyos und Rainald Schumacher, entwickelten 2014 für die Manifesta 10 in St. Petersburg ein Film- und Videoprogramm, das erstmals ältere und aktuelle Videoarbeiten aus Osteuropa in einen historischen Kontext stellte. Mit der Ausstellung “Fragile Sense of Hope” zeigten sie im Herbst 2014 im me Collectors Room einen Einblick in eine Firmensammlung, die ihren Schwerpunkt auf Kunst aus Ost- und Südosteuropa legt.

Art Encounters Foundation Gegründet von Ovidiu Sandor, Kunstsammler. 
 Ziel der Foundation ist die Förderung der zeitgenössischen rumänischen Kunst. Partner 
Timișoara City Hall 
Kulturministerium - Regional Department 
Fakultät der Künste, West Universität Timișoara 
Institut Français Timișoara and Deutsches Kulturzentrum Temeswar 
Timișoara Kunst Museum und National Museum für Zeitgenössische Kunst, Bukarest 
Arad City Hall
Architects Order Timis und Triade Foundation

artencounters.ro