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Archigram - Träume vom gebauten Glück
Archigram - Ausstellung in Seoul

Die Archigram-Sammlung des DAM umfasst knapp hundert Zeichnungen, Collagen und Modelle. Einige dieser Blätter wurden in den frühen Jahren des DAM ausgestellt, andere kennt man aus Katalogen anderer Museen, an die das DAM sie regelmäßig ausleiht. Wieder andere sind noch nie gezeigt worden. Diese Ausstellung in der Aktuellen Galerie führt deshalb dem Publikum einmal mehr vor Augen, welche Schätze das Archiv des DAM besitzt.
Es fällt auf, dass trotz der regen Nachfrage internationaler Museen nach den Blättern des DAM, die zum Großteil in den Siebziger Jahren erworben wurden, und trotz der guten Archivlage bisher eine relativ geringe wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Archigram stattgefunden hat. Offensichtlich besteht eine gewisse Scheu vor der Beschäftigung mit einem so eigenständigen Œuvre. Die Projekte sind schwer zu klassifizieren, sie sind vielschichtig und mehrdeutig, phantastisch und ironisch. Sie wollen Spaß machen, müssen aber auch ernstgenommen werden – als Zeitkritik der 60er und 70er.
Abgesehen von den architektonischen und urbanistischen Konzepten lässt sich auch an den Darstellungstechniken ablesen, wie unmittelbar die Archigram – Mitglieder den Puls ihrer Zeit fühlten und umsetzten. Die späten Sechziger werden, etwa in den Collagen zu 'Instant City', ebenso perfekt auf den Punkt gebracht wie die Siebziger in psychedelisch bunten Traumbildern - z.B. 'Sponge Project' - und die Zeit um 1980 in feinen Tuschzeichnungen mit Airbrush – Kolorierung, wie etwa 'Shadow House'. Bei aller klaren Zugehörigkeit zu seiner Zeit fällt es dennoch nach wie vor schwer, die gebührende Distanz für eine Betrachtung des Phänomens Archigram zu finden.
Auszug Pressetext