Armin Linke

Eröffnung: 31. August 2007, 18 - 21 Uhr Dauer der Ausstellung: 01. September - 3. November 2007

Galerie Klosterfelde freut sich sehr, eine Einzelausstellung mit Armin Linke ankündigen zu dürfen. Die zwischen 1998 und 2005 entstandenen Arbeiten stellen einen Querschnitt durch das äußerst vielseitige Werk des Mailänder Künstlers dar.

Auf zahlreichen Reisen durch die ganze Welt hat sich Linke der Fotografie und des Films bedient, um Phänomene der Globalisierung, der Wandlung von Städten in Mega-Metropolen, und deren soziale und politische Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen zu dokumentieren. Linkes Bilder untersuchen unsere zeitgenössischen Landschaften und die durch sie veränderte Wahrnehmung von Raum.

Dabei legt er sich bei seiner Motivwahl nicht auf ein bestimmtes Genre fest: Städteansichten, wie das abgeriegelte Genua beim G8 Gipfel 2001 sind ebenso Teil des Repertoires wie Landschaften, Abbildungen von Personen (der am Tisch sitzende Kofi Annan bei einer Videokonferenz in Genf), Innenräume (der Petersdom bei der Investitur der Bischöfe) oder vom Menschen geschaffene technische (Wahnsinns-) Errungenschaften wie der Dreischluchten-Staudamm in China. Während es Linke bei der Produktion der Bilder um eine größtmögliche Authentizität geht, interessiert es ihn, einen Verlust des Gefühls für jegliche Größenverhältnisse und Proportionen beim Betrachter herzustellen.

Immer ist es die Idee des Archivs, die den konzeptuellen Hintergrund für Linkes fotografisches Arbeiten darstellt. Kann jedes Bild zwar auch für sich alleine stehen, so spricht der größere Kontext in dem die Arbeiten hier gezeigt werden für das Konzept des Weltatlas – ein Buch, gefüllt mit Momentaufnahmen von den unterschiedlichsten Plätzen dieser Erde. Das Medium Buch, das von Linke schon in unterschiedlichsten Arbeiten untersucht wurde, taucht als Referenz in den weißen Balken der einzelnen Fotografien auf, durch den alle Motive mit Ausnahme einer Übergröße auf das gleiche Format von 50 x 60 cm gebracht werden.

Auch in seinen Filmen erkundet Linke den Grenzbereich zwischen Fiktion und Realität. Die zwei in der Ausstellung gezeigten Filme sind in Zusammenarbeit mit Amedeo Martegani entstanden. Beide thematisieren bestimmte Verhaltensweisen von Tieren: zum einen die hypnotische Aufmerksamkeit von Devon Rex Katzen, welche wie gebannt den Bewegungen eines unsichtbaren Spielzeugs folgen, zum anderen das demütige Ausharren von Albinoeseln in der sengenden Mittagssonne. Die aus ihren narrativen Kontexten gezogenen, simplen Beobachtungen werden, durch den Ton und den Schnitt noch verstärkt, in bedrohliche und emotionale Bilder übertragen.

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Klosterfelde Gallery is very happy to announce a solo exhibition with Armin Linke. The works from between 1998 and 2005 resemble a cross-section of the extremely versatile oeuvre by the artist from Milan. On extensive travels throughout the world, Linke has used both film and photography to document phenomena of globalization, of the transformation of cities into megalopolises, and the resulting social and political con- sequences on human living conditions. Linke’s images investigate our contemporary landscapes and their effect on our changed perception of space.

At the same time, his choice of motifs is not genre-specific – cityscapes, like the sealed-off Genoa at the 2001 G8 summit are as much part of the repertoire as landscapes, depictions of people (Kofi Annan sitting at a table during a video conference in Geneva), interiors (St. Peter’s Basilica during an investiture of bishops) or incredible manmade technical achievements like the Three Gorges Dam in China. While being concerned with greatest possible authenticity, Linke is also interested in generating a sense of loss of scale and proportion in the viewer.

It is always an archival notion that constitutes the conceptual background for Linke’s photographic work. While each image can stand for itself, the larger context points towards a conception of a world atlas – a book filled with snapshots of the most diverse places of this world. The book as a medium has been investigated by Linke with various works, and allusions to this can be seen in the white bars of the individual photographs scaling them to the same 50 x 60 cm format with the exception of one oversize image.

In his films also, Linke investigates the threshold between fiction and reality.

The two films shown in the exhibition have been produced in cooperation with Amedeo Martegani and both broach the issue of certain animal behaviour – the hypnotic focus of Devon Rex cats staring at the movement of an invisible toy, for instance, or albino donkeys meekly holding out in the midday sun. The simple observations pulled out of their narrative context and amplified through sound and editing are being transfused into menacing and emotional imagery.

Armin Linke