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Die Galerie koal freut sich, vom 13. Februar bis zum 4. April 2010 die erste Einzelausstellung Arne Schreibers in der Galerie zu präsentieren. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine Serie von fünf schwarz-weißen großformatigen Bildobjekten, die im Hauptraum der Galerie zu sehen sein wird. Die Eröffnung findet am Freitag, dem 12. Februar 2010 von 18 bis 21 Uhr in der Tucholskystr. 25 in Berlin-Mitte statt.

Arne Schreiber analysiert Bedingungen und Konzepte von Malerei, indem er seine Bildobjekte wie empirische Experimente anlegt. Damit dem Ergebnis eines wissenschaftlichen Versuchs Gültigkeit zugesprochen wird, müssen die Bedingungen, unter denen er stattgefunden hat, allgemein nachvollziehbar sein. In Schreibers Versuchsanordnung wird die Malerei daher auf eine Syntax schwarzer Linen auf weißem Grund konzentriert – eine Struktur die keinen Anfang und kein Ende erkennen lässt. Die Bildfläche selbst setzt sich aus mehreren genormten Holzpaneelen zusammen und stellt eine gerasterte Struktur, die als Referenzsystem kleinste Veränderungen aufzuzeigen vermag.

Denn trotz des Prozesses der strikten Widerholung eines malerisch-technischen Vorgangs unter klar definierten Bedingungen, kann keine Linie einer anderen entsprechen, beispielsweise weil die Farbe noch während des Malprozesses zu trocknen beginnt, sie sich somit immer schlechter entfernen lässt. Fehler oder besser Abweichungen liegen demnach in der Natur der Sache. Das Referenzsystem der gerasterten Bildoberfläche macht dies sichtbar und das umso mehr wenn die Sequenz der Holzpaneele im Rahmen in einem weiteren Arbeitsschritt verändert wird. Durch die Unterbrechungen und Verschiebungen des gemalten Rapports wird der individuelle Charakter der Linien hervorgekehrt und dort wo vorher „nur“ Struktur war, entstehen mit wechselnden Tafelanordnungen immer neue Bilder.

Schreiber erhebt auf diese Weise die Fragen nach den Bedingungen eines Bildes sowie dessen materiellen Manifestation zum Gegenstand seiner Kunst und verfolgt dabei Ansätze einer konzeptuellen Tradition. Wird das Medium Malerei üblicherweise mit der Vorstellung von Einzigartigkeit verknüpft, charakterisiert sich Schreibers Malerei hingegen durch das Moment der Serialität, das sieh aus der mechanischer Wiederholung und der Verwendung genormter Materialien ergibt.

Begleitend zu den Bildobjekten im Hauptraum wird eine weitere Serie von neun Zeichnungen auf Millimeterpapier gezeigt, die als Reflexion auf diese verstanden werden kann. Auch hier sind alle Arbeiten durch den identischen Herstellungsprozess seriell miteinander verbunden. Mit Tuschstift und Lineal werden die perfekt gedruckten Linien des Millimeterpapiers von Hand nachgezeichnet. Beim vergleichenden Betrachten wird dabei jede Linie und jede Zeichnung zu einem einzelnen, autonomen Objekt und ist zugleich Index, Ausgangspunkt und Ergebnis einer anderen.

Arne Schreiber (*1974, Potsdam-Babelsberg) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte an der HdK Berlin und war Gaststudent an der New York Studio School, New York. Seine Arbeiten wurden bisher unter anderem in Gruppenausstellungen im NGBK Berlin, im Karl E. Osthaus Museum, Hagen und dem Goethe Institut New York gezeigt.

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Arne Schreiber