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Der Graphiker und Maler Arno Mohr wäre im Juli diesen Jahres 95 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlaß zeigt die Kunststiftung Poll in Zusammenarbeit mit der Galerie Eva Poll vom 17.6. bis 23.7.2005 Bilder, Zeichnungen und Druckgraphik des Künstlers.

Mohr wurde 1910 in Posen geboren, ein Jahr später zog die Familie nach Berlin. Er absolvierte eine Lehre als Schildermaler, studierte 1933/34 an der Vereinten Staatsschule für freie und angewandte Kunst Berlin (heute Universität der Künste) bei Maximilian Klewer und Franz Lenk. Bis zu seinem Kriegsdienst 1943 schlug er sich mit Gelegenheitsjobs als Zeichner durch. 1946 kehrte er nach Berlin zurück und wurde an die neu gegründete Kunsthochschule Weißensee berufen, an der er bis zu seiner Pensionierung 1975 als Professor für Naturstudien und Druckgraphik lehrte. Hier und an der Akademie der Künste engagierte er sich sehr für den Aufbau der Druckwerkstätten.

In Berlin fand Mohr viele seiner typischen Motive: Menschen auf Straßen und Plätzen, in Gartenlokalen, Kaffeehäusern und Parkanlagen, aber auch viele Modelle für seine bekannten Porträts, darunter Künstlerkollegen wie Brecht, Eisler und Weigel. Neben seinen humorvollen Abbildungen des Berliner Alltags gehören Momentaufnahmen aus dem Umland zu seinem umfangreichen Œuvre: Brecht in Buckow, Kellner in einem Lokal am See, schwimmende Enten.

Seine Sujets und der sparsame Strich sind unverwechselbare Markenzeichen, die Reduktion ist seine Stärke. Wenige Linien reichten für den scharfen Beobachter aus, um das Wesentliche festzuhalten – nach der Devise: „Wie im Leben, so sollte man auch in der Kunst auf den Punkt kommen.“

Im Alter entdeckte Mohr das Malen wieder, das er lange vernachlässigt hatte. Auch hier verwendete er seine geliebten Motive. Die Gegenüberstellung von Graphik, Zeichnung und Malerei in dieser Ausstellung gibt einen umfassenden Überblick des Schaffens dieses zeichnerischen Chronisten von Berlin.

Pressetext

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Hommage á Arno Mohr zum 95.
Bilder, Zeichnungen, Druckgraphik
Kunststiftung Poll