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Eröffnung: Mittwoch, 28.05. ab 18.30 Uhr 19.30 Uhr: Ansprache durch den Direktor der Dresdner Bank Leipzig, Herrn Christian Prager anschließend: "Genuin - Präsentationskonzert", moderiert von Martin Hofmeister (in der Kuppelhalle)

Seit 1993 vergibt die Dresdner Bank Leipzig jedes Jahr den Kunstpreis "Ars Lipsiensis" an eine/n Absolvent/in der HGB Leipzig - seit Jahr 2007 an eine/n Meisterschüler/in. Die Preisträger erhalten jeweils eine Einzelausstellung in Räumen der Dresdner Bank und ein Preisgeld von 5.000 Euro.

Der 1976 in Bremen geborene Sascha Schniotalla (Klasse Prof. Astrid Klein) erhielt den Preis 2007 für seine aus Polyurethan-Kunststoff gegossenen, perforierten Gitterflächen, den "skipfields". Sie changieren zwischen architektonisch anmutenden Material-Oberflächen, denen eine bildhauerische Praxis zugrunde liegt, und einem Bildträger im klassischen Sinne, auf dem eine bestimmte Art von Malerei angedeutet, aufgeführt oder artikuliert wird. Die beinahe membranartig wirkenden Kunststoff-strukturen reflektieren architektonische und raumperspektivische Parameter, lassen sich jedoch gleichzeitig als „Nicht-Strukturen“ begreifen, da sie entgegen aller Perfektion ihre handwerkliche Verarbeitung erkennbar machen und vielmehr die Unregelmäßigkeit inszenieren. Auf dieser Grundlage entwickelt Sascha Schniotalla seine Analyse von Sichtbarkeitsverhältnissen in einem dialektischen Verhältnis, während die objekthaften Bildträger einerseits die Sichtbarkeit des Bildes dekonstruieren, andererseits aber durch diesen Prozess dessen Strukturen erst sichtbar werden lassen.

In der Ausstellung im Tresorraum der Dresdner Bank Leipzig präsentiert Schniotalla zwei weitere dieser "skipfields". Darüber hinaus zeigt er das erste Resultat eines neu begonnenen Zyklus skulpturaler Arbeiten. Die mit "flector" betitelte Raumplastik - gefertigt aus den Materialien Holz, Lack, Aluminium und Spiegel-Polystyrol - erinnert dabei an die Formsprache seiner früheren Wandbilder und erscheint zunächst als eine Art abstrahierte Form von Funktionsarchitektur, assoziiert aus Präsentationsformen wie Sockel-, Podest- oder Bühnen-Konstruktionen. Sie besteht aus einzelnen Träger-Elementen, die zunächst scheinbar gebrochen, dekonstruiert wurden, um sich nun modular zu neuen Gebilden zusammensetzen zu lassen. Die einzelnen scharnierhaften Elemente sind klappbar, falten sich buchstäblich in den Raum. Aufgrund des verwendeten Spiegelmaterials entsteht der Eindruck eines reflektorhaften Gebildes, in dessen Innenseiten sich gleichzeitig seine eigenen Bruchstellen sowie der tatsächlich umgebene Raum abbilden - quasi ein gefaltetes Podest, das den Moment des Präsentierens und Sichtbarmachens auf sich selbst und in den Ausstellungsraum projiziert.

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Sascha Schniotalla - Ausstellung des Preisträgers "Ars Lipsiensis 2007"
Ort: Dresdner Bank Leipzig, Goethestr. 3-5, 04109 Leipzig