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Eröffnung der Ausstellung: Montag 27. Oktober 08, 19.00 Uhr

Der Berliner Künstler Albert Weis stellt zusammen mit dem aus St Étienne stammenden französischen Künstler Assan Smati aus. Beide haben bereits gemeinsam ausgestellt und unterhalten einen künstlerischen Austausch. Zum ersten Mal begegnen sie sich nun bei Visite ma tente und führen hier ihren engagierten Dialog fort.

Assam Smati zeigt "dos santos", ein Werk, das sich aus zwei Skulpturen zusammensetzt, die an Hochspannungsmasten erinnern. Er gibt diesen Strukturen jedoch einen massiven Körper, dessen repetetive Formen im kollektiven Unbewußten eine weite Palette mimetischer Bilder evozieren kann, die von der traditionellen oder rituellen afrikanischen Skulptur bis zum japanischen Superhelden reichen. Sei es mit den Mitteln der Skulptur, der Malerei oder des Siebdrucks, Assan Smatis schöpft seine Muster stets aus den Registern kultureller oder sozialer Embleme, die er einer erneuten Betrachtung unterzieht oder reinterpretiert und malträtiert, um ihnen die pure Essenz ihrer symbolischen Kraft zurück zu geben.

"Dos santos" nimmt Platz in der von Albert Weis gezeigten Installation aus zwei sich gegenüberstehenden, mit spiegelndem Material überzogenen Wänden, die sich auf die kollektive Architektur der 60er und 70er Jahre und darüberhinaus auf die urbane Landschaft beziehen. Aus einer der Wände erwachsen zwei miteinander verwobene Strukturen aus Aluminium und Neon. Die Genese dieses Werkes ist reziprok zum Entstehungsprozess von "dos santos", da Albert Weis im Gegensatz zu Smati aus einem Körper - im vorliegenden Falle aus einem Werk von Alberto Giacometti (Cube, 1933) - eine Struktur ableitet.

Mit diesen Spiegelspielen, seien sie theoretischer oder physikalischer Natur, tut sich ein dialektischer Abgrund auf zwischen Gegenstand, Raum und Volumen.