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ATEM HOLEN. HINEINHÖREN. Ja, schon wieder kommt die Kunst daher. Und macht sich Weltgedanken.

08.05.2021 - 02.07.2021

KünstlerInnen: Lena Feitl, Petra Kapš, Gertrude Moser-Wagner, Alfred Graf, Kurt Spitaler, Pouya Gourabi

Kuratorin: Irmi Horn

Die junge Künstlerin Lena Feitl lebt und arbeitet in Wien und der Steiermark. Sie studiert an der Angewandten in Wien, wo sie bereits ein Studium Textiles Design mit Auszeichnung abgeschlossen hat. Sie will Essentielles zeigen, das beständig um uns ist und von uns oft übersehen wird und vermittelt die Schönheit des Wabi-Sabi.
Petra Kapš (alias OR poiesis), geboren 1975, Magistra der Philosophie, Künstlerin, Autorin, Kuratorin. Sie webt ihre Arbeit zwischen Klangkunst, Radio, Zeit-Raum-Poesie, Performance, kritischer und essayistischer Kunstreflexion sowie Planung und Organisation von Ausstellungen und Festivals. Sie wandelt mystische Emphase in Realismus und wird mit ihren Fotoarbeiten in der kunstGarten-Street Gallery im öffentlichen Raum vertreten sein, wie auch Lena Feitl. Gertrude Moser-Wagner, geboren 1953 in St.Georgen/Murau, Steiermark, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Wien. Sie schloss ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste, Wien, bei Prof. Bruno Gironcoli 1981 mit ihrem Diplom ab. Ihr Arbeitsfeld sind Konzeptkunst, Skulptur, Video. Sie präsentiert in Galerien wie im öffentlichen Raum. Gertrude Moser-Wagner verlockt mit ihrer Installation im kunstGarten die Ohren der Erdstimme zu lauschen, um uns zu ermöglichen zur Heilung begangenen Missbrauchs beizutragen.

Pouya Gourabi wurde zur Zeit der iranischen Revolution geboren und erlebte seine Jugend im Krieg. Seine Liebe zum Film stammt aus dieser Zeit, als er „Der dritte Mann“ von Carol Reed sah und in diesem jungen Alter bereits dem Film verfiel. Er zeigt einen Kunstfilm, der zum Genre der Sozialsatire tendiert und die Absurdität, der Menschen sich unterwerfen, um überleben zu können.

Alfred Graf, der 1958 in Feldkirch geboren wurde und an der Akademie der bildenden Künste in Wien studierte, erforscht seit Jahren bildnerisch die Sedimente und Gesteinsformationen von Landschaften in allen Teilen der Welt. Flusslandschaften haben es ihm sehr angetan. So hat er ausgehend vom Erzherzog-Johann-Brunnen an Mur, Enns, Drau und Sann Sedimente gesammelt und diese zu Flussgöttinnen verdichtet.

Kurt Spitaler, geboren 1966 in Bruck/Mur, aufgewachsen in Judenburg (Stmk) und Großbuch (Ktn), sudierte Soziologie (1991 Diplom mit Auszeichnung) und Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste bei Bruno Gironcoli (1999 Diplom mit Auszeichnung). Er lebt in Wien und arbeitet in Kottingbrunn (NÖ). Kurt Spitaler greift mit kollektiv//8 das Thema des Gemeinsam auf: aus Ich wird Wir... aus Einzelnen wird eine Gruppe; symbolisiert durch gewöhnliche Kübel auf Eisenstangen, miteinander verbunden durch Seile.

Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Leben der Menschen. Ihren Erwartungen, Hoffnungen, ihrer Beziehung zur Mitwelt.

Nach über einem Jahr Pandemie, die als gefährlich lastende Bürde uns allen auflauert, stellt sich die Frage, wie weit unsere Empathie eigentlich reicht? Schauderhaftes erfahren wir und dennoch gibt es viele, die sich abwenden und dicht machen. Auch unter den Politiker*innen. Wenige haben den Mumm wie die deutsche Kanzlerin für Fehler um Verzeihung zu bitten.

Aber es geht um die Atempause, den Trott des alltäglichen Musters zu unterbrechen. Zu hinterfragen, ob es an der Zeit wäre, anders, neu zu denken. Positive Lebensgestaltungsansätze zu finden und wenn sie schon gefunden wurden, auszubauen.
Und wenn das heißt, weniger Fleisch zu essen von geknechtetem Vieh, weniger Naschzeug mit Eipulver von Hühner-KZs.
Oder nachzuforschen, welche Pflanze, welches Tier da neben uns lebt. Oder nachzudenken, warum viele Menschen so grantig, unglücklich, frech, gemein und verlogen sind?
Der Sache auf den Grund gehen.

Was sagen die Erde, die Gletscher, der letzte Feuersalamander?

Beginnt das allgemeine Nachdenken erst dann, wenn das Wasser bis zum Mund steht und das Trinkwasser teuer gekauft werden muss? Wasser, dass jetzt täglich verduscht wird, obwohl die Haut das gar nicht mag. Trotz Salben und Lotionen. Vor dem Alter rettet uns nur ein früher Tod. Ansonsten zeigt es unser Erlebtes. Und es gibt so mannigfach zu Erlebendes.

Also welche Richtung schlagen wir ein? Eine kollektiv sinnvolle, die ein würdiges Leben für die Erdenbewohner*innen darstellt, oder sitzen wir im Zug des Überflusses in der Wahnvorstellung eines kurzsichtiges Glücks auf geradem Weg zum letzten Ziel: das Auslöschens allen Lebens?