Ausstellung von M. Walker im LAB OF POWERTON

"ABOUT : BLANK" Die künstlerische Forschung von M. Walker (im wahren Leben Thomas Kalthoff) sucht nach der Immanenz von Bedeutung in speziellen formalen Konstruktionen. Seine Methode macht sich fest an einer, so scheint es, sachlichen Malerei. Eine Malerei die ohne emotionale Motivationen bedingt ist. In dieser quasi distanzierten Malerei formuliert er Bedeutungskonstruktionen, die auf eine generalisierte Lesbarkeit verweisen und das Subjekt ­ das Her-stell-ende wie das Sei-ende und das Be-obacht-ende ­ suspendieren und es ins hermetische Innen verweisen.

In den Ausstellungsräumen am Alten Wall 67 zeigt M. Walker eine Wandmalerei, die als Installation daher- kommt. Indem die Malerei auf und im Raum durch seine abstrakte Struktur wie das Innere einer Haut fungiert ist sie auch in ihm installiert. An dieser strukturellen Konstruktion macht sich eine Perspektive fest, die auch erschrecken kann. Diese Perspektive verweist auf ein hermetisches Innen und die Struktur scheint ihr Ergebnis wie auch Bedingung zu sein.

Die so eingefangene Immanenz erzeugt im Subjekt den Eindruck als würde es von Innen gegen die Innenseite der eigenen Hirnrinde blicken. Dann projiziert die utilitaristische Manier des Subjektiven in der Abwehr des hermetisch Eingeschlossenen negative Bilder bzw. Löcher in die installierte Malerei (Struktur der Raumhaut).

Die Beklemmung des Subjekts bei der Beobachtung dieses Phänomens stellt sich aber nicht ein. M. Walker führt eine >TECHNÉ< vor, in der Distanz Teil der Perspektive ist und sie funktioniert als ob sich das Subjekt selbst mit einem Endoskop in das eigene Innere seiner Konstruktion blicken könnte.

Text von Armin Digging Pressetext

Armin Digging ist zur Zeit Vorsitzender im Aufsichtsrat der Kunsthalle Black Hole in Liverpool. Er legt großen Wert darauf nur mit "Digg" angesprochen zu werden und stammt aus einem Provinznest in Styria, wohin er niemals zurückkehren möchte, aller höchstens endoskopisch.

Ausstellung von M. Walker im LAB OF POWERTON
Koordinator: Raimund Kollegger

mit Thomas Kalthoff