Klara Wallner Galerie

Rudi-Dutschke-Strasse 26
10969 Berlin

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artists & participants

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Die Galerie nimmt am diesjährigen ART FORUM BERLIN teil. Klara Wallner arbeitete von 1990 bis 2004 international als freiberufliche Kuratorin. Als Galeristin bleibt sie ihren kuratorischen Prinzipien treu. Nämlich junge, herausragende Talente vorzustellen. So präsentiert die Galerie auf dem Art Forum Berlin 2004, an sechs Tagen zwei Einzelausstellungen. Der Messestand wird von den Karlsruher Künstlern Pet Bartl-Zuba und Boris Mrkonjic gestaltet.

Hannah Dougherty Die irisch/us-amerikanische Künstlerin Hannah Dougherty wurde 1980 in Philadelphia (USA) geboren, sie absolvierte ihr Kunststudium in Baltimore (USA) und lebt und arbeitet seit 2002 in Berlin, wo sie von Klara Wallner entdeckt und in diversen, von ihr kuratierten Ausstellungen vorgestellt wurde. Neben der Einzelausstellung in der Galerie, werden Arbeiten Hannah Dougherty in der von Zdenek Felix kuratierten Sonderausstellung „Made in Berlin“ und am Stand der Galerie auf dem diesjährigen ART FORUM BERLIN zu sehen sein (17. - 22. September). Hannah Doughertys Malerei oszilliert zwischen Collage, Zeichnung und Installation. Unterschiedliche Ebenen und Erzählstränge werden einem Storyboard gleich auf Leinwände gesetzt. Interieurs aus unterschiedlichen Epochen, Menschen -häufig ohne Köpfe, Tiere - häufig Hirsche oder Fabelwesen (Zentauren) werden von Hannah Dougherty klug kalkuliert mit Pinsel und Farbe auf unterschiedliche Bildträger collagiert. Raimar Stange sagt dazu: „Das typische postmoderne, ästhetische Spiel des wissenden Zitates, der coolen Collage und der so witzigen wie rätselhaften, so intelligenten wie eben nicht individualistischen Narrationen, tritt bei Hannah Dougherty auf ihren künstlerischen Masterplan. (...) Einer Sprache ähnlich setzt sich diese Kunst nämlich immer wieder aus (seHmantischen) Elementen zusammen, die in verschiedenen Formulierungen, in unterschiedlichen bildlichen Konstellationen auftauchen können. Dabei gelingt es der Künstlerin dank einer geschickten, kaum zu ergründenden Kombinatorik jeweils neue Assoziationen beim Betrachter zu erwecken; Assoziationen wiederum, deren Basis in eigenen Erfahrungen und Erinnerungen der Künstlerin liegen.“ So entstehen merkwürdige Lifestyle-Collagen, die zu denkwürdigen Bildern führen, in denen Konzept, Ironie, Humor und Realität gebündelt auftauchen.

Nicole Bianchet Die deutsch-us-amerikanische Künstlerin Nicole Bianchet wurde 1975 in Los Angeles (USA) geboren und studierte von 1995 - 2002 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Die Kunstakademie, an der sich Ende der 90er Jahre wichtige Kunstströmung entwickelte, die im aktuellen Kunstkontext international von Bedeutung ist. Heute lebt und arbeitet Nicole Bianchet in Berlin. Nicole Bianchet, setzt sich ungezwungen über sämtliche kritischen Konventionen der Nachkriegskunst hinweg. Ihre Medien sind Malerei, Fotografie und Sound. In den abstrakten Malereien lassen sich Anklänge an die Kunst der 60er Jahre finden, die Fotografien zeigen romantische Sujets (heufig Selbstportaits) und der electronische Sound bezieht sich auf die Jetztzeit. Häufig entstehen großflächige, abstrakte Wandmalereien, auf denen Fotos und gemalte Bilder installiert werden. Diese Installationen werden mit selbst komponierten Soundcollagen unterlegt. So wie die Sounds aus eigenen und gefundenen Elementen zusammengeführt werden, führen auch die collagierten Wand oder Rauminstal-lationen aus verschiedenen Elementen zu medienübergreifenden Samplings.

Bianchets geschickte Kombinatorik dieser drei Medien, führt zu Installationen, mit denen sie eine gewisse Seh(n)sucht kultiviert - wie wir sie auch in der Romantik finden. Einerseits ist die Musik Bianchets von der Malerei und der Fotografie nicht trennbar, andererseits könnte man sagen, dass es ihr zweites künstlerisches Standbein ist. Neben der Kunst in Ausstellungsräumen, tritt die Künstlerin mit unterschiedlichen Musikern auf, wodurch die romantische Funktion der Musik, als Stimme des Inneren erfahrbar wird.

Pet Bartl-Zuba und Boris Mrkonjic Pet Bartl-Zuba (1975) und Boris Mrkonjic (1976) studierten zusammen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Seither stellen sie einzeln und zusammen aus, auch entwickeln sie gemeinsame Arbeiten. Ihre Medien sind Zeichnung und Skulptur. Sie plündern unsere Medienlandschaft, das Internet, Magazine,Tageszeitungen, Bücher oder Werbung, um aus den „Fundstücken“ Zeichnungen und dreidimensionale Objekte entstehen zu lassen. Pet Bartl-Zuba lässt häufig großformatige Zeichnungen und raumbezogene Objekte aus Rohspan entstehen, die zueinander und zum Raum eine Kommunikation aufbauen. Im Zentrum seiner Arbeit steht der Mensch, der merkwürdigen Bildelementen begegnet und darin verschmilzt. Organische Formen aus Biologiebüchern, gefundene Abbildungen oder flüchtige Eindrücke aus dem alltäglichen Umfeld führen zu surrealen, mit Bleistift, Buntstift und Filzstift collagierten Bildwelten, die in ihrer detaillierten Konzentration zu Alltags-Dokumentationen führen. Seine Skulpturen aus grobem Rohspan, der zu einfachen Körpern verarbeitet wird und die Arbeitsweise offen dalegen, sind eigentlich Schaukästen. Durch einen Türspion lassen sich skurrile Architekturen beobachten, in denen man gedanklich spazieren und dabei seine eigenen Geschichten entwickeln kann. Boris Mrkonjic's künstlerischer Ansatz entstammt langwierigen Recherchen über das, was sich im ehemaligem Jugoslawien abspielte, den geschichtlichen Ursachen und den Phänomenen die dieser Konflikt mit sich brachte. Diese Recherchen führten Mrkonjic zu einer Auseinandersetzung mit utopischen Schriften/Gedanken und utopischer Architektur aus denen Bruchund Fundstücke selektiert und neugeordnet auf Papier übertragen oder zu Skulpturen verarbeitet werden. So werden die Sehnsüchte des Utopischen in sensiblen Bleistiftzeichnungen oder Modellen wiedergegeben und, indem Mrkonjic die Fundstücke seiner Recherchen dekonstruiert und mit gefundenen Abbildungen aus Magazinen oder dem Internet verbindet, werden die Grundgedanken des Utopischen ad absurdum geführt und die Bodenhaftung des Realen wiederhergestellt. Pet Bartl-Zuba und Boris Mrkonjic sezieren sozusagen die Phänomene der Geschichte und der Gegenwart (jeder auf seine Weise und mit divergierendem Interesse), um uns den Wahnsinn der Realität vorzuführen. K.W.

Pressetext

only in german

Ausstellungen Art Forum Berlin

Hannah Dougherty - Installation auf der Aussenwand des Messestandes
17. - 22.09.

Nicole Bianchet - Malerei, Sound und Fotografie
17. - 19. 09.

Pet Bartl-Zuba und Boris Mrkonjic - Zeichnung und Skulptur
20.- 22. 09.